07.03.2025

Der Wochenausblick auf KW 11 2025

Der Wochenausblick auf KW 11. Die Schlagzahl der politischen Weichenstellungen bleibt hoch, in den USA wie auch in China und Europa. In den USA drohen neue Zölle u.a. gegen Importe von Stahl und Aluminium aus der EU und in China Gegenzölle gegen US-Agrarimporte. Europa arbeitet intensiv an der neuen Verteidigungs- und Finanzarchitektur. Die US-Inflationsdaten für Februar dürften erstmals Folgen der Zölle für die Verbraucher zeigen und die US-Regierung will gleichzeitig erstmals konkrete Entlassungspläne für die Ministerien vorlegen. In Deutschland stehen Verhandlungen zwischen Union und SPD mit den Grünen zur Verabschiedung des geplanten Fiskalimpulses an. In Kanada stehen eine Zinssenkung und die Wahl der Nachfolge von Premierminister Trudeau auf der Agenda. Auf Unternehmensseite legen u.a. BMW, BioNTech, Volkswagen und Rheinmetall die Q4-Ergebnisse vor. Und vor 249 Jahren erschien eines der einflussreichsten Werke der Wirtschaftswissenschaft und prägte mit der „unsichtbaren Hand des Marktes“ einen Grundgedanken des Kapitalismus.


Samstag/Sonntag

Politik

In Kanada entscheidet die Liberale Partei über die Nachfolge von Justin Trudeau und damit über den neuen Premierminister des Landes.  

Geldpolitik

Für die FED beginnt die Schweigeperiode vor der nächsten Zinsentscheidung am 19. März. 


Montag

Konjunktur 

In Deutschland dürften die Daten zu den Exporten und der Industrieproduktion im Januar gemischt ausfallen. Die Industrieproduktion hat nach dem Rücksetzer im Vormonat wohl nur leicht zugelegt (Dezember: -2,4%). Darauf deutet u.a. der erneute Rückgang des Auftragseingangs hin. Offen ist, ob bei den Exporten Vorzieheffekte mit Blick auf die kommenden US-Zölle einen Aufwärtsimpuls gegeben haben (Dezember: +3,5%). 

Politik 

In China treten die angekündigten Zölle auf Agrarimporte aus den USA in Höhe von 15% in Kraft.  

In Brüssel sprechen die EU-Finanzminister über Finanzierungsmöglichkeiten einer Stärkung der europäischen Verteidigungsarchitektur. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a.: BioNTech


Dienstag

Konjunktur 

In den USA zeigen die JOLTS-Daten zu den offenen Stellen im Januar, inwiefern sich die Lage am Arbeitsmarkt zu Jahresbeginn von dieser Seite aus eingetrübt hat.  

Politik 

In Grönland finden Parlamentswahlen statt. Angesichts der jüngsten Äußerungen der Trump-Administration gelten diese als wichtiger Test der Verbundenheit zu Dänemark.

Unternehmen

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a.: Volkswagen


Mittwoch

Konjunktur 

In den USA haben die Verbraucherpreise wohl auch im Februar deutlich zugelegt, wenn auch weniger stark als im Vormonat (Januar: +0,5%). Zwar dürfte sich der Preisdruck bei den Dienstleistungen etwas verringert haben, auch da die Lohndynamik zuletzt nachgegeben hat. Die Güterpreise sind dagegen wohl stärker gestiegen. Hier dürften sich erste Spuren der höheren Zölle auf chinesische Importe sowie von Vorzieheffekten durch die weiteren Zollankündigungen zeigen. Die Inflationsrate dürfte damit erneut bei 3,0% gelegen haben, die Kernrate bei 3,3%.    

Politik 

In den USA treten die angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU in Höhe von 25% in Kraft.  

Geldpolitik 

Die Bank of Canada wird auf ihrer Märzsitzung ihre Leitzinsen zum siebten Mal in Folge senken (aktuell: 3,0%). Eine Senkung um 25 Bp gilt als sicher. 

Die Notenbank in Polen wird ihre Zinspause dagegen fortsetzen. 

Auf der ECB Watchers Konferenz in Frankfurt sprechen u.a. Lagarde, Lane, Nagel und Villeroy de Galhau zum Zinsausblick.  

Unternehmen

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a.: Porsche, Rheinmetall


Donnerstag

Politik 

In den USA endet die Frist für die Ministerien zur Präsentation der von DOGE geforderten Entlassungen im öffentlichen Sektor.  

 


Freitag

Konjunktur 

In den USA wird das Michigan-Verbrauchervertrauen zeigen, ob sich die Konsumlaune nach dem Einbruch im Vormonat wieder etwas erholt hat. Angesichts der hohen Verunsicherung durch die erratische Politik der Trump-Administration erscheint allenfalls ein leichter Anstieg realistisch (Februar: 64,7 Punkte). Im Fokus der FED steht auch, ob sich der sprunghafte Anstieg der kurzfristigen und längerfristigen Inflationserwartungen zumindest wieder etwas zurückgebildet hat.    

Politik 

In den USA endet die Frist für eine Einigung im US-Kongress zur Vermeidung eines Government Shutdowns.

Unternehmen

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a.: BMW


KW 11 in historischer Perspektive

Am 9. März 1776 veröffentlichte Adam Smith sein Hauptwerk Der Wohlstand der Nationen (An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations). Es gilt als eines der einflussreichsten Werke der Wirtschaftswissenschaft und legte den Grundstein für den modernen Kapitalismus. Smith argumentierte für die Vorteile des freien Marktes, der Arbeitsteilung und der „unsichtbaren Hand“, die die Wirtschaft ohne zentrale Steuerung lenkt. Die Veröffentlichung des Buches fiel mit dem Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung zusammen, was seine Bedeutung für freiheitliche Wirtschaftsordnungen noch verstärkte. Eine Anekdote besagt, dass Smith einmal beim Spazierengehen in Gedanken versunken in eine frisch gegrabene Grube fiel – eine ironische Parallele zu seinem eigenen Werk, das die wirtschaftlichen Mechanismen der Welt analysierte, während er selbst die unmittelbare Realität oft vergaß.


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