14.03.2025

Der Wochenausblick auf KW 12 2025

Der Wochenausblick auf KW 12. In der neuen Woche stehen – neben Zoll- und Friedensverhandlungen – Daten zum Konsum und der Industrie aus China und den USA im Fokus. Vor allem aber entscheiden die Notenbanken in den USA, UK und der Schweiz über ihre Leitzinsen. Für den Markt entscheidend dürfte dabei sein, wie sehr sich die FED um die US-Konjunktur sorgt und ob die Zinsprojektionen weiter gesenkt werden. Auf Unternehmensseite legen u.a. Nike und Tencent noch Q4-Ergebnisse vor. Und vor 101 Jahren gab die Zentralbank in Deutschland die letzte Banknote der alten Währung heraus - im Nennwert von 100 Billionen Mark. 


Samstag/Sonntag

Unternehmen

In China stellt Baidu die neue Version seines KI-Modells Ernie 4.5 vor.


Montag

Konjunktur 

In China werden mit den Daten zum Einzelhandelsumsatz und der Industrieproduktion im Januar und Februar die ersten „harten“ Konjunkturdaten des Jahres veröffentlicht. In beiden Bereichen dürfte die Dynamik etwas nachgelassen haben, trotz der Sondereffekte des Neujahresfestes. Der Einzelhandelsumsatz dürfte etwa 3,5% über Vorjahr (Dezember: +3,7%), die Industrieproduktion etwa 5,5% über Vorjahr gelegen haben (Dezember: +6,2%). Ein solches Ergebnis wäre kein Zeichen einer dynamischen Erholung und würde den Druck auf die Regierung hochhalten, die Wirtschaftspolitik weiter zu lockern.  

In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im Februar wohl trotz der zuletzt erratischen Wirtschaftspolitik gestiegen. Im Vormonat war der Umsatz überraschend stark gesunken (Januar: -0,9%). Hier haben aber Sondereffekte – insbesondere die Witterung – die Schwäche überzeichnet. Das Ergebnis für Februar steht nach den jüngsten Rückgängen im Verbrauchervertrauen stark im Fokus von Politik und Investoren. 


Dienstag

Konjunktur 

In Deutschland dürfte der ZEW-Index zur Konjunkturstimmung der Finanzanalysten weiter zugelegt und damit seinen Aufwärtstrend bestätigt haben (Februar: +26). Hierfür spricht vor allem die starke Kursentwicklung an den europäischen Börsen seit Jahresbeginn und die Hoffnungen auf eine expansivere Fiskalpolitik, welche die geopolitischen Schlagzeilen überkompensiert haben dürften. 

In den USA sollten sich die Daten zum Immobilienmarkt (Baugenehmigungen und Baubeginne) in etwa auf dem Vormonatsniveau gehalten haben. Die gestiegene Unsicherheit dürfte durch den Rückgang der Finanzierungskosten in etwa ausgeglichen worden sein. Zeichen einer raschen Erholung bleiben bisher aber aus.

Die US-Industrieproduktion könnte im Februar weiter zugelegt haben (Januar: +0,5%). Ein deutlicher Anstieg wäre ein Zeichen, dass sich die Stimmungsverbesserung im verarbeitenden Gewerbe seit der Amtseinführung von Donald Trump zumindest auch etwas in den harten Daten zeigt. 

Geldpolitik

Von der EZB spricht Rehn zur Geldpolitik. 


Mittwoch

Geldpolitik

Die Bank of Japan wird auf ihrer Märzsitzung ihren Leitzins nach der Anhebung zu Jahresbeginn wohl unverändert halten (aktuell: 0,5%). Angesichts der Beschleunigung der Lohnentwicklung und der Stabilisierung der Kerninflation bei etwa 2,5% (Veröffentlichung am Freitag) wird Chair Ueda aber wohl eine weitere Anhebung Anfang Mai in Aussicht stellen und könnte ein mittelfristiges Ziel bei etwa 1% definieren.  

Auch die FED wird auf ihrer Sitzung ihren Leitzins erneut unverändert halten (aktuelle Obergrenze: 4,5%). Im Fokus steht, wie stark sie verbal und in den neuen Projektionen auf die Eintrübung der Konsum- und Investitionsstimmung durch die erratische Wirtschaftspolitik reagiert. Bisher sehen die Zinsprojektionen (dot plot) bis Jahresende zwei weitere Senkungen vor. Die Prognose eines zusätzlichen Schritts wäre ein starkes Signal, dass sie auf Abwärtsrisiken der Konjunktur bereits kurzfristig reagieren könnte. Wahrscheinlich ist dies indes nicht.   

Von der EZB sprechen u.a. Villeroy de Galhau und Vize de Guindos. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a.: Tencent


Donnerstag

Politik

Auf einem EU-Gipfel in Brüssel diskutieren die europäischen Staats- und Regierungschefs die Lage in der Ukraine und die künftige Verteidigungsstrategie sowie die Strategie im Handelsstreit mit den USA.

Geldpolitik

Auch die Bank of England wird auf ihrer Märzsitzung nach der letzten Senkung im Februar pausieren (aktuell: 4,5%).

Die SNB in der Schweiz könnte ihre Geldpolitik dagegen weiter lockern (aktuell: 0,5%). Angesichts der jüngsten Abwertung des Frankens und der Nähe zur Nulllinie könnte sie aber auch zunächst eine abwartende Haltung einnehmen.

Von der EZB sprechen erneut Villeroy de Galhau und Lane. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a.: FedEx, Nike


Freitag

Geldpolitik

Von der FED spricht u.a. Williams. 


KW 12 in historischer Perspektive

Am 15. März 1924 wurde die letzte Papiermark in Deutschland ausgegeben, ein Moment, der das Ende einer der schlimmsten Inflationen der Weltgeschichte markierte. Die Papiermark, einst die offizielle Währung des Deutschen Reichs, war durch die Hyperinflation so entwertet, dass man für eine Billion Mark kaum noch ein Brot bekam. Mit der Einführung der Rentenmark im November 1923 und später der Reichsmark im August 1924 wurde die Papiermark obsolet, doch erst im März wurde sie offiziell zum letzten Mal gedruckt. Die letzte ausgegebene Papiermark hatte einen Nennwert von 100 Billionen Mark. Eine Anekdote erzählt von einem Mann, der mit einem Schubkarren voller Papiermark-Briefbündel zum Bäcker kam – doch während er drinnen war, wurde nicht das Geld gestohlen, sondern der Schubkarren. 


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