04.04.2025

Der Wochenausblick auf KW 15 2025

Der Wochenausblick auf KW 15. Im Fokus stehen die Reaktionen der Handelspartner auf die angekündigten US-Importzölle. Datenseitig werden die US-Inflation und das Verbrauchervertrauen erste Hinweise geben, wie groß der unmittelbare Schaden für die US-Wirtschaft ist. Auf Unternehmensseite beginnt die Q1-Berichtssaison mit den Ergebnissen der US-Banken. Und vor 92 Jahren verbot US-Präsident Roosevelt per Dekret den Besitz von Gold in privater Hand um den US-Dollar zu stützen.   

Samstag/Sonntag

Politik 

In den USA tritt der neue Mindestzoll in Höhe von 10% auf alle Handelspartner in Kraft. Dieser Teil der Zölle dürfte primär auf die Generierung von Zolleinnahmen als Finanzierungsquelle von Steuersenkungen und des Staatshaushalts abzielen und deshalb – auch nach Verhandlungen – bestehen bleiben.  

Gleichzeitig endet die Frist der Trump-Administration für einen Verkauf der US-Sparte der Social Media Plattform TikTok. Als möglicher Käufer galt zuletzt Amazon. 

Geldpolitik

Von der EZB äußert sich Schnabel.


Montag

Konjunktur 

In Deutschland dürfte die Industrieproduktion im Februar – nach dem überraschend kräftigen Plus zum Jahresstart – in etwa auf dem Vormonatsniveau stagniert haben (Januar: +2%). Darauf deutet das schwache Ergebnis der Auftragseingänge hin. Die Exporte dürften sich vom Rücksetzer im Vormonat zumindest etwas erholt haben (Januar: -2,5%). Insgesamt zeigen die „harten“ Daten aus der Industrie damit aber bisher nur eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau an und noch keine dynamische Aufwärtsbewegung.  

Geldpolitik

Von der FED spricht Logan. 

Politik

In Luxemburg diskutieren die europäischen Handelsminister über die möglichen Reaktionen der EU auf die US-Importzölle.


Dienstag

Geldpolitik

Von der EZB äußert sich Holzmann, von der FED spricht Daly. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum ersten Quartal legt Samsung seine Ergebnisse vor.


Mittwoch

Politik 

In den USA treten die neuen „reziproken“ Zusatzzölle in unterschiedlicher Höhe gegen über 50 Handelspartner in Kraft. Der Zollsatz auf chinesische Importe steigt damit insgesamt auf 64%, der Zoll auf EU-Importe liegt dann bei 20-25%. Diese reziproken Teile der neuen Zollsätze dürften in den kommenden Tagen und Wochen im Fokus von bilateralen Verhandlungen stehen. 

Geldpolitik

Die FED veröffentlicht die Minutes zur Zinsentscheidung im März. 

Die Notenbanken in Neuseeland (aktuell: 3,75%) und Indien (aktuell: 6,25%) werden ihre Leitzinsen wohl jeweils um 25 Bp senken.

Von der EZB äußern sich Knot und Cipollone, von der FED spricht Barkin. 


Donnerstag

Konjunktur 

In China dürfte die Inflationsrate im März den zweiten Monat infolge im negativen Bereich gelegen haben (Februar: -0,7%). Bei den Erzeugerpreisen könnte sich der Abwärtsdruck sogar weiter verstärkt haben (Februar: -2,2%). Die stärkeren Fiskalimpulse ab Anfang März werden erst in den kommenden Monaten in den Daten sichtbar. Der Druck auf die Regierung weitere Lockerungen zu beschließen bleibt auch auf der Preisseite hoch. 

In den USA dürfte die Inflationsrate im März dagegen um etwa 0,2 Prozentpunkte gesunken sein (Februar: +2,8%). Verantwortlich hierfür ist vor allem ein deutlicher Rückgang der Energie- und Nahrungsmittelpreise. Zum einen haben der Ölpreis und damit die Benzinpreise deutlich nachgegeben. Zum anderen sind die zuletzt stark gestiegenen Eierpreise etwas gesunken. Die monatliche Teuerung in der Kernkategorie der Waren und Dienstleistungen dürfte dagegen erneut bei etwa 0,3% zum Vormonat gelegen haben, weshalb die Kerninflationsrate unverändert geblieben sein dürfte (Februar: +3,1%). Dabei dürften erste Spuren der Zollanhebungen auf Stahl und Aluminium und Produkte aus China erkennbar werden. Sollten die Zölle auf den am 3. April angekündigten hohen Niveaus bestehen bleiben, wird der Preisdruck bei Gütern in den kommenden Monaten stark anziehen.  

Geldpolitik

Die EZB beginnt ihre Schweigeperiode vor der nächsten Sitzung am 17. April.

Von der FED sprechen Goolsbee, Harker und Logan.  

Politik

Wirtschaftsvertreter der EU und der Ukraine sprechen in Brüssel über Unterstützungen und Investitionen nach einem Waffenstillstand. 


Freitag

Konjunktur 

In den USA wird das Aprilergebnis des Michigan Verbrauchervertrauens zeigen, wie sehr die Zollankündigungen der US-Regierung die Stimmung der Haushalte eingetrübt und die Inflationserwartungen angeschoben hat. Bereits in den beiden Vormonaten haben die Indizes deutlich nachgegeben. Ein weiterer Absturz würde den Druck auf Trump erhöhen, seinen aggressiven Kurs etwas abzumildern.   

Geldpolitik

Von der FED sprechen Williams und Musalem.  

Unternehmen

Die US-Berichtssaison zum ersten Quartal beginnt mit den Ergebnissen und Ausblicken u.a. von JPMorgan, Bank of New York, Blackrock, Morgan Stanley und Wells Fargo,


KW 15 in historischer Perspektive

Am 5. April 1933 unterzeichnete US-Präsident Franklin D. Roosevelt ein Dekret (Presidential Executive Order 6102), welches den Besitz von Gold, Goldmünzen und -zertifikaten in Privathand untersagte. Diese mit einem nationalen Notstand begründete Maßnahme sollte der Stabilität des US-Dollars dienen und seiner Entwertung durch die Flucht in Sachwerte vorbeugen. Wer mehr als 5 Unzen Gold besaß, musste es zum Festpreis von 20,67 Dollar pro Unze an die Federal Reserve verkaufen. Bei einem Verstoß drohten eine Strafzahlung in Höhe von 10.000 USD oder eine 10jährige Haft. Ein Farmer aus Nebraska vergrub daraufhin sein Gold im Hühnerstallboden und sagte später, er habe es „dem Staat ausgeliehen, aber ohne Rückgabedatum“. Erst 1974 wurde das private Goldverbot in den USA wieder aufgehoben.

 


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