11.04.2025

Der Wochenausblick auf KW 16 2025

Der Wochenausblick auf KW 16. Politisch richten sich die Blicke auf Verhandlungen zwischen den USA und ihren Handelspartnern über die Zollpolitik sowie auf mögliche Annäherungen zwischen Staaten im Rest der Welt. Auf Datenseite werden die US-Einzelhandelsumsätze für März zeigen, ob die Importzölle kurzfristig den Konsum gebremst haben. In Europa dürften die Stimmungsindikatoren durch die Zollunsicherheit und die Turbulenzen am Finanzmarkt stark belastet worden sein. Und in China wird das Q1-BIP veröffentlicht. Geldpolitisch wird die EZB die Leitzinsen erneut senken. Auf Unternehmensseite stehen die Q1-Ergebnisse u.a. von TSMC, ASML und von American Express im Fokus. Und vor 31 Jahren wurde die WTO gegründet. 

Samstag/Sonntag

Politik 

Im Oman beginnen die bilateralen Gespräche zwischen dem Iran und den USA über das iranische Atomprogramm

In Ecuador findet die Stichwahl um die Präsidentschaft statt. 


Montag

Konjunktur 

In China werden die Handelsdaten für März zeigen, wie stark der Zollstreit mit den USA das Auslandsgeschäft bereits kurzfristig gebremst hat. Das Wachstum der Exporte dürfte sich deutlich abgeschwächt haben (Februar: +2,3%). Und die Importe könnten zum Vorjahr sogar gesunken sein (Februar: +8,4%). 

Geldpolitik

Von der FED sprechen Harker und Bostic.  

Politik

Der chinesische Staatschef Xi trifft die Präsidenten der Handelspartner Vietnam, Malaysia und Kambodscha zu Gesprächen über die künftigen Beziehungen in Reaktion auf den Zollstreit mit den USA.

Unternehmen

In der Berichtssaison zum ersten Quartal berichtet u.a.: Goldman Sachs


Dienstag

Konjunktur 

Im Euro-Raum wird der Bank Lending Survey der EZB zeigen, wie stark die Nachfrage nach Krediten im ersten Quartal zugelegt hat und wie sich die Finanzierungskonditionen entwickelt haben. 

In Deutschland dürfte der ZEW-Index zu den Konjunkturaussichten von Finanzanalysten im April in Richtung der Nulllinie eingebrochen sein (März: 51,6). Der Index wird traditionell stark von der Entwicklung der Finanzmärkte beeinflusst. 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum ersten Quartal berichten u.a.: Bank of America, Citi, Johnson&Johnson. 


Mittwoch

Konjunktur 

In China ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal wohl um rund 5% zum Vorjahr gestiegen und damit zwar noch im Rahmen des Wachstumsziels der Regierung, aber langsamer als im Vorquartal (Q4: +5,4%). Das Auslandsgeschäft hat wohl weniger zum Wirtschaftswachstum beigetragen, und der Konsum dürfte erneut nur verhalten zugelegt haben. 

In den USA könnten die Einzelhandelsumsätze im März – entgegen den Befürchtungen – nochmals kräftig um über 1% gestiegen sein (Februar: +0,2%). Hintergrund sind vor allem Vorzieheffekte bei Autokäufen vor der Ankündigung der 25%-Zölle am 26.3. Das Überraschungspotenzial ist durch die hohe Unsicherheit allerdings erheblich. Zudem haben die niedrigeren Benzinpreise die Umsätze an Tankstellen wohl deutlich gedrückt.     

Die US-Industrieproduktion dürfte im März dagegen leicht gesunken sein (Februar: +0,8%). Zum einen ist die Nachfrage in einigen Bereichen durch die hohe Unsicherheit geringer ausgefallen. Darauf deutet u.a. der Rückgang des ISM-Index hin. Zum anderen hat die milde Witterung die Energieproduktion gebremst. 

Geldpolitik

Die Notenbank in Kanada könnte ihren Leitzins auf ihrer Aprilsitzung erneut senken (aktuell: 2,75%). Zwar sprechen die bevorstehende Parlamentswahl am 28.4. und die zuletzt weniger aggressive Handelspolitik von Trump für eine abwartende Haltung. Schwächere Inflations- und Arbeitsmarktdaten könnten aber dennoch zu einer Zinssenkung führen. 

Von der FED sprechen Chair Powell sowie Schmid, Logan und Hammack.

Unternehmen

In der Berichtssaison zum ersten Quartal berichtet u.a.: ASML.


Donnerstag

Politik

Italiens Ministerpräsidentin Meloni trifft in Washington US-Präsident Trump zu Gesprächen über die künftigen Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU. 

Geldpolitik

Die EZB wird auf ihrer Aprilsitzung ihre Leitzinsen wohl erneut senken (aktuell Einlagensatz: 2,5%). Der Inflationsdruck hat zuletzt weiter nachgelassen. Und die deutliche Aufwertung des Euros und die restriktiveren Finanzierungskonditionen durch den Trump-Schock sprechen für weiteren Lockerungsspielraum für die Geldpolitik in Europa. 

Die Notenbank in der Türkei wird auf ihrer Sitzung eine Zinspause einlegen (aktuell: 42,5%). Nach zwei Zinssenkungen war die Währung im März temporär unter deutlichen Abwärtsdruck geraten, wodurch die Inflationsrisiken wieder gestiegen sind. Im Jahresverlauf sind weitere Zinssenkungen aber wahrscheinlich.  

Auch in Südkorea wird die Notenbank die Leitzinsen unverändert halten (aktuell: 2,75%). 

Unternehmen

In der Berichtssaison zum ersten Quartal berichten u.a.: American Express, Netflix, TSMC, United Health.


Freitag

Zum Karfreitag bleiben die Börsen in den USA und vielen europäischen Ländern geschlossen.


KW 16 in historischer Perspektive

Am 15. April 1994 wurde im marokkanischen Marrakesch die Vereinbarung zur Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) unterzeichnet. Ziel der Organisation ist der Abbau von Handelshemmnissen und die Liberalisierung des internationalen Handels. Die WTO nahm ihre Tätigkeit am 1. Januar 1995 auf. China ist der WTO im Jahr 2001 beigetreten – nach 15 Jahren intensiver Verhandlungen, die zu den längsten Beitrittsgesprächen in der Geschichte der Organisation gehören. Der Beitritt markierte Chinas Öffnung zur Weltwirtschaft und war ein Meilenstein für den globalen Handel. Eine Anekdote erzählt, dass Chinas Chefunterhändler während der entscheidenden Gespräche in Genf ein kleines Notizbuch bei sich trug, in dem er sich alle Zugeständnisse und roten Linien fein säuberlich aufschrieb. Als die Verhandlungen schließlich abgeschlossen waren, sagte er mit einem Lächeln: „Dieses Buch hat mich 15 Jahre meines Lebens gekostet – aber es war es wert.“


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