Der Wochenausblick auf KW 20. In den USA werden die April-Daten zur Inflation zeigen, ob sich die jüngste Abkühlung am Arbeitsmarkt bereits in den Preisen spiegelt. Auch in China stehen die Inflationsdaten im Fokus und eine mögliche Reaktion der Notenbank. Russlands Präsident Putin sucht erneut in China nach Rückendeckung. Auf Unternehmensseite berichten u.a. Walmart, Allianz, Bayer und die großen chinesischen Tech-Konzerne. Und vor 232 Jahren wurde unter einem Buttonwood-Baum in der Wallstreet die Grundlage für die New Yorker Börse gelegt.
In China dürfte die jährliche Inflationsrate im April leicht gestiegen sein, aber erneut nahe 0% gelegen haben (März: +0,1%). Der Rückgang der Produzentenpreise sollte sich deutlicher verringert haben (März: -2,8%). Das Deflationsrisiko bleibt zunächst aber bestehen und hält den Druck auf die PBoC hoch, die Geldpolitik weiter zu lockern.
In Litauen und in Katalonien finden Parlamentswahlen statt..
Die Euro-Finanzminister sprechen in Brüssel u.a. über die kommenden Schritte im Bereich Bankenunion und Kapitalmarktunion.
Von der FED äußern sich Mester und Jefferson.
Q1-Berichtssaison: Soft Bank.
In Deutschland dürfte der ZEW-Index seinen Aufwärtstrend im Mai fortgesetzt haben und den bereits 10. Anstieg in Folge zeigen (April: 42,9 Punkte). Dabei dürfte erneut vor allem die positive Finanzmarktentwicklung das Sentiment gestützt haben. Der Index überzeichnet die konjunkturelle Dynamik deutlich.
In den USA sind die Erzeugerpreise im April wohl in ähnlichem Tempo wie im Vormonat gestiegen (März: +0,2%). Der Preisdruck auf den Vorstufen der Güterproduktion bleibt damit begrenzt. Die Daten gehen in das von der FED präferierte PCE-Inflationsmaß ein.
FED-Chef Powell und EZB-Ratsmitglied Knot sprechen zur Geldpolitik.
Q1-Berichtssaison: Alibaba, Bayer, Home Depot, Tencent.
In China wird die Notenbank (PBoC) ihren Leitzins – trotz der sehr niedrigen Inflation – wohl noch nicht senken (1J MLF: 2,5%). Hintergrund ist auch die Sorge vor einer weiteren Währungsabwertung angesichts der unverändert hohen Leitzinsen in den USA.
In den USA dürften die Verbraucherpreise (CPI) im April wie im Vormonat um 0,4% gestiegen sein und damit erneut stärker als mit dem 2%-Inflationsziel vereinbar. Vor allem die Energiepreise haben deutlich zugelegt. Die jährliche Inflationsrate dürfte damit bei 3,5% stagniert haben. Der zugrunde liegende Preisauftrieb könnte sich etwas abgeschwächt haben und die jährliche Kerninflation auf ebenso 3,5% gefallen sein (März: 3,8%). Während der Preisauftrieb bei Dienstleistungen wohl erneut zu hoch war, sollten die Güterpreise wieder etwas gesunken sein. Überraschungspotenzial bieten die Wohnkosten, wo eine Abwärtskorrektur weiter aussteht.
Die US-Einzelhandelsumsätze dürften im April nur moderat zugelegt haben (März: +0,7%). Deutlich höheren Umsätzen bei Tankstellen dürften nur moderate Anstiege bei PKWs und in anderen (Güter-)Kategorien gegenübergestanden haben.
Die regionalen Stimmungsindikatoren der FED New York (Empire State Index) und der FED Philadelphia (Philly FED Index, Do.) werden ein Signal geben, ob sich die Unternehmensstimmung im Mai weiter eingetrübt hat. .
Russlands Präsident Putin wird zum Staatsempfang in China erwartet.
Von der FED spricht Kashkari zum Zinsausblick. Von der EZB äußern sich Rehn und Villeroy de Galhau.
Q1-Berichtssaison: Allianz,Cisco.
Die Lage am US-Immobilienmarkt hat sich wohl wieder verbessert. Die Indikatoren zu den Baugenehmigungen und Baubeginnen dürften im April – nach den Rücksetzern im Vormonat – wieder gestiegen sein und der NAHB-Stimmungsindex (Mi.) sollte unverändert bei 51 Punkten gelegen haben. Der jüngste Rückgang der Hypothekenzinsen dürfte die Nachfrage gestützt haben.
Von der FED sprechen Mester, Harker und Bostic. Von der EZB äußern sich Villeroy de Galhau und Panetta. Die EZB veröffentlicht zudem ihren Finanzstabilitätsbericht.
Q1-Berichtssaison: Baidu, JD, Siemens, Walmart.
In China dürfte die Industrieproduktion im April etwas stärker gestiegen sein (März: 4,5%). Impulse kommen aber vor allem aus dem Ausland. Die Dynamik der Inlandsnachfrage dürfte auch zu Beginn des zweiten Quartals moderat ausgefallen sein. So dürften die Einzelhandelsumsätze erneut nur leicht zugelegt haben (März: +3,1%). Insgesamt könnten die „harten“ April-Daten die Rufe nach weiteren Impulsen der Geld- und Fiskalpolitik verstärken.
Von der EZB äußern sich noch Vasle, Vujcic, Holzmann und Kazaks.
Am 17. Mai 1792 unterzeichneten 24 Broker in der Wall Street das Buttonwood Agreement. Der Name des Abkommens leitet sich vom Buttonwood-Baum ab, unter dem die Unterzeichnung stattfand. Das Abkommen gilt als Gründungsdokument der New Yorker Börse. Darin verpflichteten sich die Händler, den Kunden mindestens ein Viertel Prozent Kommission für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu berechnen und sich gegenseitig beim Handeln mit Aktien und Anleihen den Vorzug zu geben. Hintergrund war ein Finanzskandal kurz nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, bei dem William Duer, ein Stellvertreter des ersten Finanzministers Alexander Hamilton, Insiderhandel mit US-Staatsanleihen betrieben hatte und in dessen Folge die Bank of New York in Bedrängnis geraten war und gerettet werden musste.