31.05.2024

Der Wochenausblick auf KW 23

Der Wochenausblick auf KW 23. Makro-Highlights sind die erste Zinssenkung der EZB und der Arbeitsmarktbericht in den USA. Politisch richtet sich der Blick neben dem Schuldspruch von D. Trump auf die Wahlen zum EU-Parlament sowie die Entscheidung der OPEC. Auf Unternehmensseite stehen die Q1-Ergebnisse von Crowdstrike und Lululemon auf der Agenda. Und vor 77 Jahren wurde der Marshall-Plan entworfen.   


Samstag/Sonntag

Auf politischer Seite

In Indien endet die 6 Wochen dauernde Parlamentswahl. Ein Wahlsieg von Modi scheint sicher.

In Mexiko findet die Präsidentschaftswahl statt.

Die OPEC+ diskutiert eine Verlängerung der bisherigen Förderkürzungen zur Stabilisierung der Ölpreise.


Montag

Auf konjunktureller Seite

In den USA sollte der ISM-Index für die Industrie im Mai nach dem Rücksetzer im Vormonat wieder gestiegen sein (April: 49,2). Die gesunkenen Energiekosten sowie die moderatere Lohndynamik dürften die Unternehmen auf der Kostenseite etwas entlastet haben.

Auf politischer Seite

Die Internationale Atomenergiebehörde berichtet über den Stand des iranischen Nuklearprogramms. Nach dem Tod von Präsident Raisi hat der Iran die Gespräche zuletzt vorübergehend ausgesetzt.


Dienstag

Auf konjunktureller Seite

In den USA werden die JOLTS-Daten zeigen, ob die Abkühlung am Arbeitsmarkt das Verhältnis von offenen Stellen und Arbeitslosen im April weiter in den Zielbereich gedrückt hat (März: 1,3).

Auf Unternehmensseite

Q1-Berichtssaison: Crowdstrike


Mittwoch

Auf konjunktureller Seite

Auch der ISM-Index für die Dienstleister sollte im Mai etwas zugelegt haben und wieder über die 50er Marke steigen (April: 49,4). Der überraschend starke Rückgang im Vormonat hatte Sorgen vor einem Abrutschen der US-Konjunktur verstärkt. Die Preiskomponente wird zeigen, wie hoch der Lohn- und Kostendruck im zweiten Quartal ausfällt. 

Auf geldpolitischer Seite

Die Notenbanken in Kanada (aktuell: 5,0%) und Polen (aktuell: 5,75%) werden auf ihren Junisitzungen wohl noch keine Zinssenkungen beschließen. In Kanada ist allerdings auch eine erste Senkung möglich.

Auf Unternehmensseite

Q1-Berichtssaison: Lululemon


Donnerstag

Auf politischer Seite

In der EU beginnen die 4-tägigen Wahlen zum Europaparlament.

Zum 80. Jahrestag der Landung in der Normandie (D-Day) kommen zahlreiche Staatschefs zu den Feierlichkeiten nach Frankreich.

Auf geldpolitischer Seite

Die EZB wird auf ihrer Junisitzung erstmals ihre Leitzinsen um 25 Bp senken (aktuell Einlagenzins: 4,0%). Gleichzeitig dürfte sie ihren Konjunktur- und Inflationsausblick für 2024 leicht aufwärtsrevidieren und damit nur graduelle weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten signalisieren. Auch verbal dürfte EZB-Chefin Lagarde mit Verweis auf den noch hohen Lohndruck eine falkenhafte Zinswende ankündigen. 


Freitag

Auf konjunktureller Seite

In den USA dürfte sich das Tempo des Stellenaufbaus am Arbeitsmarkt im Mai weiter abgeschwächt haben (April: +175k). Der offizielle Arbeitsmarktbericht sollte ein Stellenplus von etwa 150k zeigen sowie einen weiteren leichten Anstieg der Arbeitslosenquote. Bei einem gleichzeitig anhaltend hohen Zustrom von Arbeitskräften dürfte das Lohnplus erneut moderat ausgefallen sein (April: +0,2% zum Vm.). 

Auf geldpolitischer Seite

Von der EZB ordnen Holzmann und Nagel die Zinsentscheidung ein.   


KW 23 in historischer Perspektive

Am 5. Juni 1947 präsentierte der amerikanische Außenminister George C. Marshall das European Recovery Program (ERP), den so genannten Marshall-Plan. Dieser sollte die Wirtschaft in Europa nach dem Krieg wieder anschieben und gleichzeitig die Ausbreitung des Kommunismus eindämmen. Das Programm verstand sich als Hilfe zur Selbsthilfe und war an Bedingungen geknüpft, wie dem Abbau von Handelshemmnissen, der Stabilisierung der eigenen Währung und der zwischenstaatlichen Kooperation. 16 europäische Staaten stimmten zu. Zwischen 1948 und 1952 stellten die USA Kredite, Waren, Rohstoffe und Lebensmittel im Wert von rund 13 Mrd. US-Dollar bereit. Davon flossen etwa 10% nach Westdeutschland.


Unsere Autoren

Dr. Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Chefvolkswirt

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