Der Wochenausblick auf KW 28. Die US-Inflation ist im Juni wohl weiter gesunken. Wenn auch der Preisdruck bei Dienstleistungen etwas abgenommen hat, könnten die Daten die Zinssenkungserwartungen mit Blick auf den Herbst kräftigen. Auf konjunktureller Seite gibt es wenig Neues. In Europa und China bleibt die Dynamik mau (Exporte, CPI, Kreditimpuls). FED-Chair Powell legt seinen Rechenschaftsbericht im US-Kongress ab. Politisch stehen die Stichwahlen in Frankreich und dem Iran im Fokus. Auf Unternehmensseite eröffnen die großen US-Banken die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Und vor 239 Jahren wurde inmitten des Unabhängigkeitskrieg in den USA der US-Dollar eingeführt.
Von der EZB sprechen Villeroy de Galhau und Muller zum Ausblick für die Geldpolitik.
In Frankreich findet die zweite Runde der Parlamentswahl statt. Das rechte Lager dürfte zwar die meisten Sitze in der Nationalversammlung erreichen. Die absolute Mehrheit wird der RN aber wohl verfehlen. Die Regierungsbildung dürfte deshalb schwierig werden.
Im Iran findet die zweite Runde der Präsidentschaftswahl statt. In einer Stichwahl tritt der reformorientierte Masoud Pezeshkian gegen den konservativen Kandidaten Saeed Jalili an. In den Umfragen lag bis zuletzt Pezeshkian vorn.
Und in Japan finden die richtungsweisenden Regionalwahlen im Raum Tokio statt.
In Deutschland dürften auch die Exporte im Mai gesunken sein (April: +1,6%). Die Daten zur Produktion und dem Auftragseingang wie auch die Stimmungsindikatoren haben zuletzt enttäuscht und signalisieren, dass sich auch die Nachfrage aus dem Ausland im Mai etwas abgeschwächt hat.
Der indische Premier Modi spricht bei einem Staatsbesuch in Russland mit Präsident Putin.
In China lag der Kreditimpuls wohl auch im Juni im negativen Terrain. Ein zweiter leichter Anstieg in Folge wäre ein Hoffnungszeichen, dass die wirtschaftspolitischen Stimuli der vergangenen Monate die konjunkturelle Dynamik zumindest etwas anregen.
Von der FED legt Chair Powell seinen Rechenschaftsbericht im Senat vor. Am Tag danach spricht er im Repräsentantenhaus.
Beim NATO-Gipfel in Washington stehen der Krieg in der Ukraine, das Verhältnis zu China sowie die kommende US-Wahl im Fokus.
In China hat die jährliche Inflationsrate wohl auch im Juni nur knapp über Null gelegen (Mai: +0,3%). Die geringe Dynamik der inländischen Konsumnachfrage sowie die anhaltend schwache Bautätigkeit sprechen gegen einen deutlichen Anstieg.
Von der FED sprechen Goolsbee und Bowman zum Zinsausblick.
Samsung stellt seine Produktneuheiten vor.
Auch in den USA hat sich das Inflationsbild im Juni wohl weiter verbessert. Die Verbraucherpreise (CPI) dürften insgesamt erneut in etwa nur stagniert haben. Und ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel dürfte der zu Grunde liegende Preisauftrieb wie im Vormonat bei 0,2% gelegen haben. Die jährliche Inflationsrate dürfte auf 3,0% gefallen sein (Mai: 3,3%), die Kerninflationsrate auf 3,3% (Mai: 3,4%). Die US-Inflation hat sich nach dem unerwartet starken Wiederanstieg im ersten Quartal in den vergangenen drei Monaten schrittweise beruhigt. Die Junidaten könnten die Erwartungen auf Zinssenkungen im zweiten Halbjahr deshalb wieder etwas anfachen.
Von der FED sprechen Bostic und Musalem zur Geldpolitik.
In der Q2-Berichtssaison berichtet Pepsi seine Geschäftsergebnisse.
In den USA dürften auch die Erzeugerpreise im Juni nur leicht gestiegen sein und einen weiter nachlassenden Preisdruck bei den Gütern signalisieren.
Der Index zum US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan dürfe im Juli weiter gesunken sein (Juni: 68,2 Punkte). Die Inflationserwartungen der Haushalte mit Blick auf 1 und 5 Jahre könnten dagegen wieder etwas zugelegt haben, da zuletzt die Energiepreise wieder gestiegen sind (Juni: 3,0%).
In der Q2-Berichtssaison legen die großen US-Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo ihre Zahlen vor.
Am 6. Juli 1785 beschloss der Kontinentalkongress in den USA die Einführung des US-Dollars als neue Währung. Kurz nach Ausbruch des Unabhängigkeitskriegs hatten die 13 Kolonien bereits eine eigene Währung eingeführt, den „continential dollar“. Als Symbol der Loslösung von Großbritannien sowie als Mittel zur Finanzierung des Krieges. Auch als Folge seiner leichten Fälschbarkeit scheiterte die Währung jedoch rasch. Die erste landesweit agierende Bank (Bank of North America) wurde deshalb beauftragt eine erneute Währungsreform durchzuführen. Der Wert der neuen 1-Dollar Münze wurde dabei auf 24 Gramm Silber festgelegt. Zudem wurde mit dem Dollar erstmals ein Dezimalsystem für eine Währung eingeführt. Ein Dollar entsprach dabei 10 Dime bzw. 100 Cent.