Der Wochenausblick auf KW 33. Makro-Highlights sind neue Inflations- und Konsumdaten aus den USA. Diese dürften das Soft Landing Szenario stützen. Auch in China und Japan stehen wichtige Konjunktursignale an und dürften sehr unterschiedlich ausfallen. Geldpolitisch sind kaum Impulse zu erwarten. Im Rahmen der Q2-Berichtssaison legen u.a. Cisco und Walmart die Ergebnisse vor. Und vor 116 Jahren legte ein großer US-Konzern den Grundstein für die Fließbandproduktion.
In der Q2-Berichtssaison berichtet u.a. Varta.
In Deutschland dürfte der ZEW Index den zweiten Monat in Folge gefallen sein. Der zwischenzeitliche Kursrutsch an den Finanzmärkten könnte die Konjunkturaussichten der Finanzanalysten sogar deutlich belastet haben (Juli: 41,8).
In den USA dürften die Erzeugerpreise auch im Juli nur moderat um 0,2% zum Vormonat gestiegen sein. Der Preisdruck auf den Vorstufen sollte v.a. durch den Rückgang der Rohstoffpreise gedämpft worden sein. Die Umwege im Containerverkehr in Reaktion auf die militärischen Risiken im Nahen Osten und die dadurch höheren Transportkosten haben dem aber entgegengewirkt.
Von der FED spricht Bostic zum Zinsausblick.
In der Q2-Berichtssaison berichten u.a.: Henkel und Home Depot.
Auch die US-Verbraucherpreise dürften im Juli um etwa 0,2% zum Vormonat gestiegen sein. Die jährliche Inflationsrate dürfte damit leicht auf 2,9% gesunken sein (Juni: 3,0%), die Kernrate auf 3,2% (Juni: 3,3%). Abwärtsrisiken gehen von einem möglichen stärkeren Rückgang der Wohnkosteninflation aus. Bereits im Vormonat waren die Mieten überraschend wenig stark gestiegen, und Frühindikatoren signalisieren einen weiteren Rückgang der Teuerung.
Die Notenbank in Neuseeland könnte auf ihrer Augustsitzung erstmals ihren Leitzins wieder senken (aktuell: 5,5%).
In der Q2-Berichtssaison berichten u.a.: Cisco, EON, RWE, Straumann und Tencent.
In Japan dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal – nach dem Rücksetzer im ersten Quartal – preisbereinigt um etwa 0,5% gestiegen sein (Q1: -0,7%). Stimulierend wirkten die Steuersenkungen sowie die kräftigen Lohnsteigerungen im Rahmen der jährlichen Tarifverhandlungen (shunto). Ein überraschend positives Ergebnis könnte die Erwartungen an weitere Zinsanhebungen der BoJ wieder stärken.
In China dürften die „harten“ Juli-Konjunkturdaten zeigen, dass die Wirtschaft auch zu Beginn des dritten Quartals keine klare Aufwärtstendenz zeigt. Industrieproduktion (Juni: 5,3%) und Einzelhandelsumsatz (Juni: 2,0%) dürften zum Vorjahr in etwa wie im Juni zugelegt haben. Die PBoC dürfte ihren bisherigen Leitzins (1J MLF, aktuell: 2,3%) nach der überraschenden Senkung im Juli dennoch noch nicht weiter anpassen.
In Großbritannien dürfte das reale BIP im zweiten Quartal in etwa wie im ersten Quartal zugelegt haben und damit einen begrenzten Spielraum für Zinssenkungen signalisieren (Q1: +0,7%).
In den USA werden die Daten zum Einzelhandelsumsatz zeigen, ob der US-Konsum zu Beginn des dritten Quartals weiter Tempo verloren hat. Der anhaltende Stellenaufbau und die nachlassende Teuerung dürften die reale Kaufkraft aber gestützt und dem Gegenwind durch weniger Kreditdynamik entgegengewirkt haben. Zum Vormonat dürften die Umsätze um etwa 0,25% zugelegt haben (Juni: 0%). Die Sorgen vor einer Konsumrezession könnten durch ein positives Ergebnis weiter gedämpft werden.
Die Notenbank in Norwegen wird auf ihrer Sitzung den Leitzins wohl unverändert halten (aktuell: 4,5%).
Von der FED sprechen Harker und Musalem zum Zinsausblick.
In der Q2-Berichtssaison berichten u.a.: Alibaba, Applied Materials, JD, Orsted und Walmart.
In den USA dürften auch die Julidaten zu den Baugenehmigungen und Baubeginnen noch keine Trendwende am Immobilienmarkt signalisieren.
Das Michigan Verbrauchervertrauen sollte sich in etwa auf dem Vormonatswert behauptet haben (Juli: 66,4). Die Turbulenzen an den Finanzmärkten könnten kurzfristig für zusätzliche Verunsicherung gesorgt haben. Auch die Inflationserwartungen dürften sich nur wenig verändert haben (1J: 2,9%, 5J: 3,0%).
Von der FED spricht Goolsbee zum Zinsausblick.
In der Q2-Berichtssaison berichtet u.a.: Heimstaden
Am 12.8. 1908 wurde in den USA die Produktion des Ford Modell T aufgenommen (ugs. Tin Lizzie, „Blechliesel“). Bis 1927 wurden 15 Millionen Stück produziert und verkauft. Modell T war damit bis 1972 das meistverkaufte Automobil der Welt. Die Tin Lizzie war das erste Auto, das auf automatisch angetriebenen Fließbändern hergestellt wurde. Mit der Umstellung auf diese industrielle Produktionsweise am 14. Januar 1914 wurde der Verkaufspreis von 850 USD auf 370 USD gesenkt. Um die Produktion zu beschleunigen, wurden zwischen 1915 und 1925 nur noch schwarze Karosserieteile produziert. Henry Ford fasste diese Anpassung in einem berühmten Satz zusammen: „You can have it in any color as long as it's black“.