Der Wochenausblick auf KW 45. US-Wahl und FED-Meeting im Fokus. Am Dienstag haben die US-Bürger die Wahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Wichtig wird auch das Ergebnis im Kongress. Unabhängig von Ergebnis wird die FED am Donnerstag ihre Zinsen weiter senken. Gleiches gilt für die Bank of England. Die Konjunkturdaten aus Deutschland und China dürften schwach ausfallen. Auf Unternehmensseite berichten u.a. BioNTech, BMW, NovoNordisk und Vonovia. Und seit 1951 schreibt die US-Verfassung vor, dass auch Donald Trump nur zweimal zum Präsidenten gewählt werden kann.
Von der EZB spricht Holzmann zur Geldpolitik.
In China beginnt die Tagung des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses. Investoren blicken vor allem auf mögliche Details zu den jüngsten Stimuli von Geld- und Fiskalpolitik.
Die Finanzminister der Euro-Länder (Eurogruppe) diskutieren in Brüssel u.a. über die Haushaltspläne für 2025.
In der Q3-Berichtssaison berichtet u.a.: BioNTech.
In den USA dürfte der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Oktober in der Nähe des höheren Vormonatswertes und damit weiter deutlich oberhalb der Expansionsschwelle gelegen haben (September: 54,9). Überraschungspotenzial birgt allerdings der Einfluss der Hurrikane, die die Kauflaune spürbar gebremst haben könnten.
Die Notenbank in Australien wird auf ihrer Novembersitzung ihren Leitzins wohl weiter unverändert auf dem Zyklushoch von 4,35% halten.
In den USA finden die Präsidentschafts- und Kongresswahlen statt. In Umfragen liegen Kamala Harris und Donald Trump nahezu gleich auf. Die unmittelbare Marktreaktion hängt auch an den neuen Mehrheitsverhältnissen im Kongress. Während die Aktienmärkte von einem Wahlsieg Trumps kurzfristig profitieren könnten, könnten die Anleihenmärkte in diesem Szenario durch einen Anstieg der Inflationserwartungen negativ betroffen sein. Auch im Fall von Verzögerungen, Unklarheiten oder Klagen gegen Auszählung und Ergebnis könnten Risikoprämien kurzfristig steigen.
In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: Deutsche Post, Emerson.
In Deutschland dürften die Septemberdaten zur Industrie ernüchternd ausfallen. Der Auftragseingang dürfte nach dem starken Rückgang im Vormonat zwar wieder etwas gestiegen sein (August: -5,8%). Industrieproduktion (August: 2,9%) und Exporte (August: 1,5%) dürften aber gesunken sein. Hier hatte im Vormonat ein Sondereffekt die Entwicklung zu positiv erscheinen lassen.
In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: BMW, Novo Nordisk, Qualcomm, Vonovia.
In China dürften die Außenhandelsdaten für Oktober ernüchternd ausfallen. Die Dynamik der Exporte dürfte von einer moderaten globalen Nachfrage gebremst worden sein und nur etwas über dem niedrigen Vormonatswert gelegen haben (September: +2,4%). Die Importe dürften sogar deutlich unter dem Vorjahreswert gelegen haben (September: 0,3%). Hier überzeichnet ein Basiseffekt aber die Schwäche der Inlandsnachfrage.
Die FED wird auf ihrer Novembersitzung den Leitzins erneut senken (aktuell: 5,0%). Nach dem großen Zinsschritt im Oktober wird die FED Funds Rate aber wohl nur um 25 Bp reduziert. Denn das Wachstum lag auch in Q3 nahe 3%, die Kerninflationsrate liegt stabil deutlich über 2% und die Schwäche am Arbeitsmarkt ist zu großen Teilen „sturmbedingt“. Ziel der FED ist, den Leitzins näher an sein „normales“ Niveau von etwa 3% zu bringen, um die aktuelle Dynamik der Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die Bank of England dürfte ihren Leitzins auf der Novembersitzung ebenfalls um 25 Bp senken (aktuell: 5,0%). Laut den jüngsten Daten hat sich der Disinflationsprozess in etwa wie erwartet fortgesetzt. Auch die Notenbanken in Schweden (aktuell: 3,25%) und Norwegen (aktuell: 4,5%) treffen ihre Zinsentscheidungen für November.
Von der EZB sprechen Lane, Schnabel und Stournaras.
In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: Airbnb, Amadeus, Fortinet, Rockwell, Trade Desk.
In den USA könnte sich die Stimmung der Verbraucher im Oktober den vierten Monat in Folge leicht verbessert haben. Das Michigan Verbrauchervertrauen könnte dabei durch die niedrigeren Energiepreise sowie die Hoffnungen auf einen Wahlsieg des jeweils präferierten Kandidaten/-in profitieren (September: 70,5). So lag die Konsumstimmung bei Anhängern der Republikaner zuletzt nur bei 53 Punkten und war damit äußerst negativ (Demokraten: 91,4).
Seit 1845 ist der Wahltag in den USA auf den Dienstag nach dem 1. November festgelegt, was die Wahl immer auf ein Datum zwischen dem 2. und dem 8. November fallen lässt. Gleichzeitig wird auch ein Drittel des US-Senats und das gesamte Repräsentantenhaus gewählt. Der 22. Zusatzartikel schreibt seit 1951 vor, dass niemand mehr als zweimal zum Präsidenten gewählt werden darf, unabhängig davon, ob die Amtszeiten aufeinander folgen oder nicht.