08.11.2024

Der Wochenausblick auf KW 46

Der Wochenausblick auf KW 46. Die turbulenten politischen Entwicklungen wirken nach. Makroseitig rücken neue Inflations- und Konsumdaten aus den USA und China in den Fokus. Geldpolitisch stehen Äußerungen von Powell auf der Agenda. In der Q3-Berichtssaison legen u.a. Bayer, Cisco, Siemens, Shopify und Walt Disney ihre Ergebnisse vor. Und vor 101 Jahren beendete eine Währungsreform die Hyperinflation in Deutschland.


Samstag/Sonntag

Auf konjunktureller Seite

In China dürfte die Inflationsrate im Oktober in etwa auf dem niedrigen Vormonatswert stagniert haben (Sept.: +0,4%). Zwar haben die Transportpreise ferienbedingt stärker zugelegt. Der zugrunde liegende Preisauftrieb war aber wohl erneut schwach. 


Montag

Auf politischer Seite

In den USA bleiben die Anleihenmärkte feiertagsbedingt geschlossen (Veterans Day).


Dienstag

Auf geldpolitischer Seite

Die FED veröffentlicht das Q4-Ergebnis der Bankenumfrage (SLOOS) zur Kreditnachfrage und den Kreditkonditionen. Zudem sprechen u.a. Waller und Harker zum Zinsausblick.

Von der EZB sprechen Rehn und Cipollone.

Auf Unternehmensseite 

In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: Bayer, Home Depot, Occidental Petroleum, Shopify, Spotify.


Mittwoch

Auf konjunktureller Seite

In den USA hat sich die Inflation im Oktober wohl kaum verändert. Die Verbraucherpreise (CPI) dürften zum Vormonat erneut um 0,2% gestiegen sein. Bremsend wirkten dabei vor allem niedrigere Benzinpreise. Ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise dürfte der Preisauftrieb wieder bei 0,3% gelegen haben. Die jährliche Inflationsrate dürfte damit leicht steigen (Sept.: 2,4%). Die Kerninflationsrate dürfte erneut bei 3,3% liegen. Auf diesen Niveaus würden die Daten weiteren „normalen“ Zinssenkungen der FED in Richtung 3,5-4% Leitzins in den kommenden Monaten nicht entgegenstehen. 

Auf geldpolitischer Seite

Von der FED sprechen u.a. Schmid und Logan sowie Musalem.

Auf politischer Seite

In Warschau beginnt eine „Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine“.

Auf Unternehmensseite 

In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: Allianz, Cisco, Tencent


Donnerstag

Auf konjunktureller Seite

In den USA dürften auch die Erzeugerpreise im Oktober um etwa 0,2% zugelegt haben und damit wieder etwas mehr als 2% über dem Vorjahr gelegen haben.

Auf geldpolitischer Seite

Von der FED sprechen Powell und Williams.

Von der EZB spricht Schnabel. 

Auf Unternehmensseite 

In der Q3-Berichtssaison berichten u.a.: Applied Materials, JD, Siemens, Walt Disney


Freitag

Auf konjunktureller Seite

In Japan dürfte das reale BIP im dritten Quartal um etwa 0,25% zugelegt haben (Q2: +0,7%). Allerdings haben v.a. Sondereffekte (u.a. sturmbedingte Produktionsausfälle) das Wachstum temporär belastet. Die zugrunde liegende Dynamik der Inlandsnachfrage dürfte robust ausgefallen sein und weitere Zinsschritte der BoJ wahrscheinlich machen.  

In China werden die Oktoberdaten zur Industrieproduktion und dem Einzelhandelsumsatz zeigen, inwiefern die Stimuli von Notenbank und Regierung die Konjunktur zu Beginn des vierten Quartals angeschoben haben. Vor allem die Konsumdaten könnten von einer Stimmungsverbesserung profitiert haben.

Auch in den USA dürften die Einzelhandelsumsätze im Oktober robust zugelegt haben (Sept.: +0,4%). Die US-Konsumdaten bestätigen bisher klar das Bild eines Soft Landings der Wirtschaft und begrenzen damit den Zinssenkungsbedarf der FED.

Auf geldpolitischer Seite

Von der EZB spricht Lane. 

Auf politischer Seite

Die EU-Kommission veröffentlicht ihren neuen Wachstums- und Budgetausblick.  

Auf Unternehmensseite 

In der Q3-Berichtssaison berichtet u.a.: Alibaba


KW 46 in historischer Perspektive

Am 15. November 1923 gab die Deutsche Rentenbank erstmals die neue Rentenmark heraus, um die Hyperinflation zu beenden. Diese hatte im Herbst 1923 ihren Höhepunkt erreicht. Das neue Zahlungsmittel war auf eine Hypothekenbelastung der deutschen Wirtschaft gestützt und an den Goldpreis gebunden. Der Wechselkurs einer Rentenmark war mit einer Billion Papiermark festgelegt worden. Ein US-Dollar entsprach 4,20 Rentenmark.


Unsere Autoren

Dr. Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Chefvolkswirt

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