Die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum ist im Dezember wie erwartet von 2,2% auf 2,4% gestiegen. Die Kerninflationsrate lag den vierten Monat in Folge bei 2,7%. Verantwortlich für den Anstieg der Inflation im Dezember waren Basiseffekte aus dem Vorjahr sowie ein Anstieg der Energie- und Dienstleistungspreise. Im Januar dürfte die Inflationsrate noch einmal zulegen. Für den weiteren Jahresverlauf lässt die schwache konjunkturelle Dynamik dagegen einen abnehmenden Lohn- und Preisdruck erwarten. Die EZB wird die Zinsen deshalb weiter senken und ihre Geldpolitik stärker lockern als die Fed, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
Die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum ist im Dezember von 2,2% auf 2,4% gestiegen. Verantwortlich war zum einen ein Basiseffekte aus dem Vorjahr. Zum anderen sind die Verbraucherpreise aber auch zum Vormonat um 0,4% gestiegen. Vor allem die Energiepreise haben deutlich zugelegt (+0,6%). Aber auch in der Abgrenzung der Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) legten die Preise zum Vormonat um 0,5% zu. Dabei stiegen die von den Lohnkosten dominierten Preise für Dienstleistungen um 0,8%. Die Güterpreise sanken dagegen leicht. Die jährliche Kerninflationsrate blieb damit den vierten Monat in Folge unverändert bei 2,7%.
Aussichten für Anleger
Die Dezemberdaten zur Inflation im Euro-Raum sind in etwa wie erwartet ausgefallen. Im Januar dürfte die Inflationsrate noch einmal zulegen. Für den weiteren Jahresverlauf lässt die schwache konjunkturelle Dynamik dagegen einen schrittweise abnehmenden Lohn- und Preisdruck und auch wieder sinkende Inflationserwartungen erwarten. Am Finanzmarkt werden bis Jahresende derzeit vier weitere Zinsschritte gepreist. Der Leitzins würde damit von derzeit 3% auf 2% sinken. Ob es so weit kommt, hängt neben der Konjunktur und den Inflations- und Lohnerwartungen in Europa auch an externen Faktoren wie den wirtschaftspolitischen Weichenstellungen in den USA.