Die Stimmung der Unternehmen im Euro-Raum hat sich im Februar nicht verbessert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Gesamtwirtschaft lag unverändert knapp über der Expansionsschwelle und signalisiert damit, dass die derzeitige Euphorie am europäischen Finanzmarkt nicht durch eine zunehmende konjunkturelle Dynamik unterlegt ist. Im Februar hat dabei die Stimmung der Dienstleister einen Dämpfer erhalten. Die Stimmung in der Industrie hat sich dagegen von niedrigem Niveau aus weiter verbessert. Regional hat davon überraschenderweise die deutsche Wirtschaft besonders profitiert. In Frankreich hat die wirtschaftspolitische Unsicherheit die Unternehmen dagegen stärker ausgebremst. Der Preis- und Kostendruck bleibt ein Problem für die Unternehmen. Angesichts der konjunkturellen Schwäche dürfte die EZB die Zinsen zwar weiter senken. Tempo und Ausmaß werden aber durch die Entwicklung der Inflation bestimmt, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft lag im Februar unverändert bei 50,2 Punkten damit erneut knapp über der 50er-Expansionsschwelle, ab der die Wirtschaft wächst. Dabei hat sich die Stimmung in der Industrie von niedrigem Niveau aus weiter verbessert (+0,7 auf 47,3 Punkte). Der Index für die Dienstleister hat sich dagegen etwas eingetrübt (-0,6 auf 50,7 Punkte). Unter den großen Ländern hat sich die Stimmung der Unternehmen in Frankreich deutlich verschlechtert. Der Index für die Gesamtwirtschaft ist um 3,1 auf 44,5 Punkte gesunken. Überraschend hat sich der Ausblick in Deutschland dagegen etwas aufgehellt (+0,5 auf 51,0 Punkte). Die politischen Turbulenzen und die wirtschaftspolitische Unsicherheit haben die Unternehmen in Frankreich damit zuletzt deutlich stärker gebremst als in Deutschland.
Aussichten für Anleger
Die Februardaten zu den Einkaufsmanagerindizes signalisieren, dass die derzeitige Euphorie am europäischen Finanzmarkt noch nicht durch eine zunehmende konjunkturelle Dynamik unterlegt ist. Im ersten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung erneut nur um etwa 0,1% zulegen. Dabei wird Frankreich konjunkturell zunehmend zum Sorgenkind. In Deutschland signalisieren die Daten, dass eine mutige Reformagenda einer neuen Bundesregierung zumindest das Potenzial hätte, die Konjunktur auch kurzfristig anzuschieben. Unterstützung dürfte dabei weiterhin von der Geldpolitik kommen. Allerdings bleibt der Preis- und Kostendruck ein Problem für die Unternehmen und die Notenbank. Angesichts der konjunkturellen Schwäche dürfte die EZB die Zinsen zwar weiter senken. Tempo und Ausmaß werden aber durch die Entwicklung der Inflation bestimmt.