Die Stimmung der Unternehmen im Euro-Raum hat sich im Januar überraschend etwas verbessert. Der Anstieg des Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Gesamtwirtschaft lässt hoffen, dass die europäische Konjunktur im Jahresverlauf 2025 etwas an Dynamik gewinnen kann. Zu Jahresbeginn ist vor allem die Stimmung in der Industrie nicht mehr ganz so schlecht ausgefallen wie zu Jahresende. Die Lockerung der Geldpolitik hat dabei wohl geholfen und der geopolitische Gegenwind hat zumindest nicht zusätzlich belastet. Der Preis- und Kostendruck bleibt allerdings vor allem im Dienstleistungssektor ein Problem. Dennoch dürfte die EZB ihren Zinssenkungskurs fortsetzen, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft ist im Januar um 0,6 auf 50,2 Punkte gestiegen und liegt damit erstmals seit August 2024 wieder über der 50er-Expansionsschwelle. Dabei hat sich die Stimmung in der Industrie von niedrigem Niveau aus verbessert (+1,0 auf 46,1 Punkte). Der Index für die Dienstleister hat sich dagegen kaum verändert (-0,2 auf 51,4 Punkte). Unter den großen Ländern hat sich die Stimmung der Unternehmen in Frankreich und Deutschland etwas aufgehellt. Die Industrieunternehmen berichten zwar von einer weiterhin rückläufigen Produktion und Auftragslage. Die Abwärtsdynamik hat sich aber verlangsamt. Größtes Problem bei den Dienstleistern bleibt der Kosten- und Preisdruck, der im Januar sogar wieder zugelegt hat.
Aussichten für Anleger
Die Januardaten zu den Einkaufsmanagerindizes lassen hoffen, dass die europäische Konjunktur im Jahresverlauf 2025 zumindest etwas an Dynamik gewinnen kann. Im vierten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung nur um 0,1% zugelegt haben. Stützend sollte im Jahresverlauf die Lockerung der Geldpolitik und der Abbau der hohen Sparquoten wirken. Für eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft, vor allem in Deutschland, bleiben aber Strukturreformen und große Investitionsprogramme unabdingbar.