Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober den vierten Monat in Folge um 0,2% gestiegen. Die jährliche Inflationsrate stieg damit zwar leicht auf 2,6%. Kurzfristig stehen die Daten einer weiteren Zinssenkung durch die FED im Dezember aber nicht entgegen. Auch zu Beginn des neuen Jahres dürften die Zinsen noch weiter sinken. Darüber hinaus wird der Kurs allerdings stark durch die Weichenstellungen der neuen Administration beeinflusst und ist dementsprechend unsicher. Die Notenbank kommt dann in schwieriges Fahrwasser, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober zum Vormonat zum vierten Mal in Folge um 0,2% gestiegen Die jährliche Inflationsrate stieg damit auf 2,6% (September: 2,4%). Entlastung kam erneut von den Energiepreisen, die zum Vormonat stagnierten. Ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel lag der Preisanstieg im Oktober bei 0,3% zum Vormonat (September: +0,3%). Die jährliche Kerninflationsrate lag damit erneut bei 3,3%. Während die Güterpreise unverändert zum Vormonat lagen, sind die Preise für Dienstleistungen um 0,3% gestiegen. Der Anstieg bei den Wohnkosten war erneut relativ kräftig (+0,4%). Die für die FED besonders relevanten Preise der Dienstleistungen ohne Wohnkosten (Super-Kerninflation) stiegen mit +0,3% etwas weniger stark als im Vormonat und lagen unverändert 4,4% über Vorjahr.
Aussichten für Anleger
Die US-Inflation bewegt sich weiter seitwärts. Obwohl das 2%-Ziel nicht erreicht ist, hat die FED noch Spielraum für Zinssenkungen. Denn mit 4,75% liegt der Leitzins in der Lesart der Notenbank noch klar im restriktiven Bereich und dämpft Nachfrage und Inflation in den kommenden Monaten. Kurzfristig stehen die Daten einer weiteren Lockerung im Dezember also nicht entgegen. Ein „normaler“ Zinsschritt um 25 Bp ist wahrscheinlich. Auch zu Beginn des neuen Jahres dürfte die FED die Zinsen noch weiter senken. Ab Jahresmitte wird der Kurs allerdings stark durch die Weichenstellungen der neuen Administration beeinflusst und ist dementsprechend unsicher. Die angekündigten Zölle und eine Verschärfung der Migrationspolitik könnten den Inflationspfad bereits 2025 um etwa 0,5 Prozentpunkte nach oben verschieben. Und damit könnten auch die Inflationserwartungen weiter steigen. Abhängig vom Zeitpfad der Entscheidungen könnte die FED deshalb bereits zur Jahresmitte das Ende ihres Lockerungskurses erreichen. Ein Konflikt mit dem expansiven Kurs der Fiskalpolitik und der Trump-Administration zeichnet sich somit bereits ab.