15.05.2024

Marktkommentar | US-Inflation und Konsum schwächen sich ab

Die US-Verbraucherpreise sind im April etwas weniger stark als im März gestiegen. Auch der zu Grunde liegende Preisauftrieb lag mit 0,3% zum Vormonat etwas niedriger. Gleichzeitig hat sich die Konsumnachfrage der Haushalte abgeschwächt. Die Daten geben der FED Zuversicht, dass keine weiteren Zinsanhebungen notwendig sind. Für rasche Zinssenkungen sind Preisauftrieb und Nachfrage aber noch zu stark, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb&Wallwitz.

Die US-Verbraucherpreise sind im April um 0,3% zum Vormonat gestiegen, nach 0,4% im Februar und März. Die jährliche Inflationsrate fiel damit leicht auf 3,4% (März: 3,5%). Wie im März haben die Energiepreise deutlich zugelegt (+1,1%). Die Nahrungsmittelpreise haben dagegen erneut stagniert. Auch ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel lag der Preisanstieg im April bei 0,3% zum Vormonat. Die jährliche Kerninflationsrate sank damit auf 3,6%. Die für die FED besonders relevanten Preise der Dienstleistungen ohne Wohnkosten (Super-Kerninflation) haben um 0,4% zugelegt (März: +0,65%). Eine Verlangsamung des Anstiegs der Wohnkosten blieb erneut aus.

Neben den Inflationsdaten wurden auch die Aprildaten zum Einzelhandelsumsatz veröffentlicht. Demnach hat sich die Konsumnachfrage der Haushalte etwas abgeschwächt. Der Umsatz hat zum Vormonat stagniert. Angesichts der höheren Energiepreise stiegen zwar die Umsätze an den Tankstellen deutlich, in den übrigen Bereichen wurde allerdings ein Rückgang berichtet. Besonders deutlich war der Rücksetzer im Onlinehandel. Hier waren in den vergangenen Monaten aber auch die stärksten Zuwächse zu sehen.

Aussichten für Anleger

Die Aprildaten zu Inflation und Konsum signalisieren, dass sich die US-Konjunkturdynamik zu Beginn des zweiten Quartals verlangsamt hat. Die FED dürfte die Daten positiv werten und als Beleg ihrer Soft-Landing Hypothese sehen. Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte bleiben möglich und sind etwas wahrscheinlicher geworden. Für eine kurzfristige und rasche Zinswende sind der zu Grunde liegende Preisauftrieb wie auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage aber noch zu stark.

 


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Unsere Autoren

Dr. Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Chefvolkswirt

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