In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im August leicht gestiegen und bestätigen damit die positive Entwicklung im Vormonat. Trotz hoher FED-Zinsen und einer spürbaren Verlangsamung des Stellenaufbaus zeichnet sich ein Einbruch der Konsumnachfrage weiter nicht ab. Das Wirtschaftswachstum dürfte im dritten Quartal erneut bei etwa 2% liegen. Positiv aus Anlegersicht ist, dass der Onlinehandel weiter Marktanteile gewinnt, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im August um 0,1 zum Vormonat gestiegen (Juli: +1,1%) und lagen damit 2,1% über dem Vorjahrsniveau. Rückläufige Umsätze verzeichnete im August neben den Tankstellen auch der Handel mit Nahrungsmitteln, Elektronikgütern, Textilien und Möbeln. In der Kernkategorie (ohne Tankstellen, PKWs, Nahrungsmittel und Baumaterialien) legten die Umsätze dagegen um 0,3% zu. Auch in realer Rechnung dürfte hier ein leichtes Plus unter dem Strich gestanden haben. Der Rückgang der Inflation und vor allem der Energiepreise hat die Kaufkraft gestützt. Einmal mehr sehr stark war die Entwicklung im August im Online-Handel, wo die Umsätze zum Vormonat um 1,4% zulegten und bereits 7,8% über dem Vorjahreswert liegen. Der Anteil des Online-Handels stieg damit weiter an.
Aussichten für Anleger
Die Augustdaten zum Einzelhandelsumsatz unterstreichen, dass sich bisher keine Konsumrezession in den USA abzeichnet. Der Gegenwind durch die gestiegenen Zinsen und die Abschwächung der Lohndynamik wird u.a. durch den Anstieg der Einkommen infolge des starken Zuzugs von Arbeitskräften kompensiert. In realer Rechnung wird die Kaufkraft der Haushalte durch den Rückgang der Inflation und im August vor allem der Energie- und Benzinpreise gestützt. Ein Soft-Landing der US-Wirtschaft bleibt damit das Basisszenario. Dies begrenzt den Zinssenkungsspielraum der FED. Die Notenbank dürfte auf ihrer Septembersitzung die Zinsen „nur“ um 25 Basispunkte senken. Für die Anleger sollten allerdings die Gewinnaussichten der Unternehmen im Fokus stehen. Gute Konsumdaten sind somit auch gute Neuigkeiten für Investoren.