Die Welt hat sich in den vergangenen 20 Jahren – zumindest gefühlt – immer schneller gedreht: Sie brachte uns eine beschleunigte Globalisierung, neue Technologien sowie die Finanz- und Eurokrise. Auch die Covid-Pandemie, eine Vielzahl geopolitischer Krisen sowie eine bisher historisch einmalige Phase negativer Zinsen bleiben in Erinnerung.
Hinter dem immer schneller wirkenden Weltenlauf sehen wir langfristige Entwicklungslinien. Junge und dynamische Unternehmen haben in den vergangenen zwei Dekaden das Wirtschaftsgeschehen und das Leben einer ganzen Generation neu geschrieben und mit ihrem Namen verbunden: Alphabet (Google) steht für die Navigation im Internet, Airbnb bietet eine neue Form des Reisens, Apple revolutionierte die Kommunikation, Meta die sozialen Medien und Amazon den Konsum.
Dort, wo über Disruption oder Globalisierungsgewinner gesprochen wird, kann man die von Joseph Schumpeter beschriebenen Kräfte der schöpferischen Zerstörung sowie der Marktdominanz der Monopolisten wiederfinden.
Und dort, wo der Aufstieg des passiven Investierens gefeiert wird, sehen wir als Investmentboutique den Wunsch unserer Kunden nach einem vertrauenswürdigen und leistungsstarken Partner bei der Kapitalanlage. Nun blicken wir gemeinsam auf die Früchte von zwei Jahrzehnten aktiver Vermögensverwaltung.
Ich hatte 2004 schon einige Jahre Erfahrung in der Finanzbranche und im Portfoliomanagement gesammelt. Weiterhin wurde mir klar, dass mir als Freigeist die Arbeit in einer unabhängigen Vermögensverwaltung näher liegt als innerhalb von Konzernstrukturen. Der Einstieg in die Branche verlief dabei ebenso banal wie kurios.
Ich dachte, die Philosophie allein kann einen nicht ernähren. Und aufgrund meiner Englischkenntnisse fand ich damals den Einstieg bei einer großen deutschen Fondsgesellschaft. Irgendwann stellte man fest, dass ich auch mit mathematischen Modellen umgehen konnte.
Ganz und gar nicht, die Kombination hat sich ausgezahlt. Denn die Vermögensverwaltung fußt natürlich auf den Gesetzmäßigkeiten der Mathematik, sie erfordert aber auch einen vertieften Blick auf die Triebkräfte menschlichen Handelns. Die Philosophie hat mir geholfen, das Marktgeschehen besser zu verstehen.
Der platonische Phaidros-Dialog dient uns in der Herangehensweise als eine Blaupause für unsere erfolgreichen Phaidros Funds. Wenn der griechische Philosoph Platon ein Investor gewesen wäre, hätte er uns zunächst geraten, rationale Entscheidungen zu treffen. Als unabhängiger Vermögensverwalter sind wir bisher mit der „Ratio vor Emotion“-Strategie gut gefahren.
Kurzfristig können die Börsen sehr emotional sein. Das haben wir beispielsweise beim Ausbruch der Corona-Pandemie oder zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine erlebt. Langfristig orientieren sich die Märkte aber an makroökonomischen Trends, dem Wirtschaftswachstum, den Unternehmensgewinnen sowie am allgemeinen Zinsniveau, sind also rational zu erfassen. Daher ist es so wichtig, sich mit den Ursachen des Wirtschaftswachstums zu befassen. Der Ökonom Joseph Schumpeter hat auf diesem Gebiet Grundlegendes zutage gefördert.
Wenige haben sich um die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung so verdient gemacht wie Joseph Schumpeter. Der österreichische Ökonom beschreibt in seinem Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ den Unternehmer als dynamischen Akteur, der Innovationen vorantreibt und den Prozess der schöpferischen Zerstörung initiiert. Unternehmen, die den Wandel nicht annehmen, laufen Gefahr, von einem Herausforderer aus dem Markt verdrängt zu werden. Das Schumpeter-Prinzip bildet nicht ohne Grund den Dreh- und Angelpunkt unseres aktiven Anlageansatzes.
Schumpeter unterschied zwischen Monopolisten (sowie Oligopolisten) und Herausforderern. Beide spielen in der Marktwirtschaft eine wichtige Rolle. Monopolisten sind etablierte Unternehmen, die in einer Branche dominieren sowie von ihrer Marktposition profitieren und Überrenditen erwirtschaften können. Herausforderer dagegen sind innovative Unternehmen, deren Erfolg auf neuen und kreativen Ideen und Geschäftsmodellen basiert. Schumpeter betrachtete die Herausforderer als die Hauptmotoren wirtschaftlicher Entwicklung. Sie sorgen für Wettbewerb, indem sie die etablierten Monopolisten herausfordern und so den Innovationswettbewerb vorantreiben.
Die Jahre der Zins-Tristesse sind vorbei und mit Investitionen in solide Unternehmens- und Staatsanleihen lässt sich unseres Erachtens wieder Geld verdienen. So wie uns Schumpeters Ansatz auf der Aktienseite leitet, inspiriert uns Kairos auf der Anleihenseite. In der griechischen Mythologie verkörpert Kairos den Gott des richtigen Augenblicks. Für uns bedeutet dies: im richtigen Moment antizyklisches Investieren in Ertrags- und Stabilitätsquellen.
Große Innovationen erfordern oft große Investitionen, die nur monopolistische und oligopolartige Unternehmen stemmen können. Dies lässt sich am Beispiel des amerikanischen Software und Technologiekonzerns eindrucksvoll aufzeigen. Der Aufstieg Microsofts ist eng mit der Verbreitung von PCs und damit der Betriebssoftware Windows verbunden. Ende 1999 löste Microsoft den Erdölriesen ExxonMobil als wertvollstes Unternehmen der Welt ab.
Nach dem Platzen der Dotcom-Blase erlebte Microsoft, wie viele andere Technologieunternehmen, einen erheblichen Rückgang des Aktienkurses. Die Aktie des Quasi-Monopolisten bei Betriebssoftware verlor einen Großteil ihres Wertes und den Nimbus der Wachstumsaktie. Microsoft entwickelte sich von einer Wachstumsaktie zu einem Value-Wert.
Erst unter der Führung von CEO Satya Nadella ab 2014 änderte sich das. Mit ihm fokussierte sich Microsoft stark auf Cloud Computing und bettete sein ganzes Geschäft mit Betriebssystem und Software in eine größere Struktur, zu der durch die Integration von ChatGPT nun auch eine Führungsrolle in der KI zu zählen ist. Mit Erfolg, denn Microsoft zählt 2024 wieder zu den Unternehmen mit der weltweit höchsten Marktkapitalisierung.
1999, fünf Jahre nach der Gründung von Amazon, wurde Jeff Bezos vom Time Magazine zur „Person of the Year“ gekürt. Die Angebotspalette des Onlinehändlers reichte inzwischen weit über Bücher hinaus, und die internationale Expansion war in vollem Gang.
In dieser Zeit entstand in Argentinien mit dem Online-Marktplatz Mercado Libre ein weiterer Herausforderer für den stationären Handel. Schon bald erweiterte das Unternehmen seine Präsenz auf Brasilien und Mexiko und etablierte sich rasch als dominierender Akteur im lateinamerikanischen E-Commerce-Markt. Nach dem Börsengang 2007 begann Mercado Libre seine Dienstleistungen über den reinen Online-Marktplatz hinaus zu erweitern, zum Beispiel über das digitale Zahlungssystem Mercado Pago. Logistik- (Mercado Envios) und weitere Finanzdienstleistungen folgten und ließen ein umfassendes E-Commerce-Ökosystem für Händler und Käufer entstehen.
Die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit haben das Unternehmen zu einem der wertvollsten Technologiekonzerne in Lateinamerika wachsen lassen. Der Aktienkurs stieg 2024 zeitweise auf mehr als das 100-fache der Erstnotiz
Wie bei jeder aufkommenden disruptiven Entwicklung stellen wir uns auch beim Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) diese Fragen: Wo entstehen durch Innovation und Veränderung neue Potenziale und Effizienzen in der Wertschöpfung von Unternehmen? Auf welche Branchen und (neue) Geschäftsmodelle sollten Investoren nach einem ersten „Hype“ den Blick richten? Können sich etablierte Unternehmen neu erfinden, um im Wettbewerb mit aufstrebenden Herausforderern bestehen zu können?
Bei der KI als Innovationstreiber beispielsweise kommt vor allem der Netzwerkeffekt zum Tragen. KI-Modelle verbessern sich umso stärker, je mehr Daten für ihr Training zur Verfügung stehen. Monopolisten wie Alphabet (Google) oder Meta, die bereits aus anderen Geschäftsfeldern auf massive Datenmengen und Rechenleistung zurückgreifen können, haben einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Besonders im Vorteil sind Unternehmen, die beide Rollen einnehmen: So ist Microsoft, wie bereits erwähnt, etwa im Bereich der Digitalisierung als Monopolist und bei KI-Themen gleichzeitig auch als Herausforderer unterwegs.
Eine spannende Frage aus Investorensicht ist: Wo entstehen die Renditen? Schon heute zeigt sich, dass nicht unbedingt der KI-Entwickler der größte Profiteur sein muss. Es ist durchaus möglich, dass die Produzentenrendite, die mit der Vermarktung der KI erzielt wird, deutlich geringer ist als die Konsumentenrendite der Anwender, also der Unternehmen, die KI intelligent anwenden, um effizienter oder produktiver zu werden. Ob dieses neue Feld der KI-Anwendungsexperten von den großen Monopolisten oder den Herausforderern dominiert werden wird? Schumpeter wäre es vermutlich egal, Hauptsache es entsteht etwas Neues.
In der Zusammenarbeit mit professionellen Investoren wie Family Offices, Stiftungen, Vermögensverwaltungen sowie Pensionskassen und Versorgungswerken bieten wir weiterhin kundenindividuelle Lösungen in Form von Spezialfonds und Mandatslösungen an.
Für private Investoren setzen wir die passende Anlagestrategie entweder in Form einer klassischen diskretionären Vermögensverwaltung (Investition in Einzeltitel) oder über unsere Fonds-Vermögensverwaltung um.
Als eigentümergeführtes Unternehmen, ansässig in München mit einem weiteren Standort in Frankfurt am Main, kommunizieren wir stets auf Augenhöhe mit unseren Kunden und Vertriebspartnern.
Durch eine offene und transparente Kommunikation informieren wir schnell und ungefiltert über aktuelle Marktgeschehnisse und vor allem darüber, wie wir die uns anvertrauten Vermögen entsprechend investieren.
Unseren Vertriebspartnern bieten wir über Events, Webkonferenzen und den persönlichen Austausch wie Anlageausschusssitzungen Zugang zu unseren Experten und Fondsmanagern.
Über unseren Podcast "Investmenttalk aus der Kaffeeküche" erhalten unsere Kunden punktgenaue Experteneinschätzungen zu aktuellen Markt- und Anlagethemen.
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