Der Wochenausblick auf KW12. Woche der Notenbanken mit Sitzungen von FED, BoJ, BoE, SNB. Die FED-Sitzung wird zeigen, ob der Dot Plot auch nach den jüngsten Inflationsüberraschungen noch drei Zinssenkungen in diesem Jahr signalisiert. In Japan könnte die Notenbank erstmals die Zinsen wieder anheben. In Europa dürften die Konjunkturindikatoren ihre Erholungstendenz bestätigen. Auf Unternehmensseite berichten u.a. noch Lululemon und Nike. Und vor 362 Jahren wurde der erste Vorläufer der deutschen Bahn gegründet, scheiterte aber bereits 18 Jahre später u.a. an zu hohen Lohnforderungen.
In Russland dürfte Präsident Putin eine Rede zu seiner Wiederwahl halten.
In China dürften die ersten „harten“ Konjunkturdaten für die Zeit des Neujahrfestes (Jan./Feb.) bestätigen, dass sich die wirtschaftliche Dynamik zum Jahreswechsel stabilisiert hat, aber noch keine überzeugende Aufwärtstendenz zeigt. Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz sollten in ähnlichem Tempo wie im Dezember zugelegt haben.
Die japanische Notenbank (BoJ) könnte auf ihrer Märzsitzung ihren Leitzins erstmals wieder in den positiven Bereich setzen (aktuell: -0,1%) und/oder ihre Zinskurvenkontrolle (YCC) lockern oder aufheben. Die Entscheidung für oder gegen eine Änderung der Geldpolitik wird knapp ausfallen. Die Erwartung am Markt ist 50:50, weshalb Marktimpulse sehr wahrscheinlich sind.
Die Notenbank in Australien (RBA) wird ihren Leitzins im März unverändert halten (aktuell: 4,35%).
Von der EZB äußert sich Vize-Präsident de Guindos zur Geldpolitik.
Die US-NotenbankFED wird auf ihrer Märzsitzung keine Änderung am Leitzins vornehmen (aktuell: 5,5%) und wohl auch ihren Zinsausblick noch nicht verändern. Der Dot Plot sollte bis Jahresende weiterhin drei Zinssenkungen (insg. -75 Bp) signalisieren. Zwar sind die Inflationsdaten im Januar und Februar höher als erwartet ausgefallen. Die Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten stützen aber noch das Soft Landing Szenario, in dem die FED von einem langsam abebbenden inländischen Preisdruck ausgeht. Für Impulse vor allem an den Anleihemärkten könnten neben den verbalen Signalen von Chair Powell auch Neuigkeiten zum geplanten weiteren Bilanzabbau und Äußerungen zur Zielgröße der FED-Bilanz sorgen.
Von der EZB sprechen Präsidentin Lagarde, Lane, Schnabel und Holzmann zum Ausblick und zur Finanzstabilität.
Das US-Medienportal Reddit plant seinen Börsengang mit der Platzierung von Aktien im Wert von 6,5 Mrd. USD.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet Tencent.
In Europa hat die Konjunktur ihren Tiefpunkt wohl durchschritten. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für März sollten zeigen, dass sich die Aussichten in der Industrie (Feb.: 46,5 Punkte) und bei den Dienstleistungen (Feb.: 50,2) den fünften Monat in Folge leicht verbessert haben. Mit einem moderaten Anstieg könnten die Indizes erstmals wieder einen Anstieg der Wirtschaftsleistung auf Sicht von 3-6 Monaten signalisieren und damit die Hoffnungen auf ein positives Q2-BIP Ergebnis im Euro-Raum stützen.
Die Schweizer Notenbank (SNB) (aktuell: 1,75%) und die norwegische Notenbank (aktuell: 4,5%) werden keine Anpassungen der Geldpolitik vornehmen und ihre Leitzinsen unverändert halten.
Auch die britische Notenbank (BoE) wird ihren Leitzins erneut unverändert halten (aktuell: 5,25%). Der jüngste Rückgang der Lohndynamik stärkt die Argumente der Tauben im Rat, die auf Zinssenkungen spätestens ab Jahresmitte drängen. Ein deutlicher Rückgang der Inflationsrate auf etwa 3,5% im Februar (Mi., Jan.: 4%) könnte die Erwartungen im Vorfeld verstärken.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs diskutieren auf dem EU-Gipfel u.a. über die weitere Unterstützung der Ukraine und die Lage im Nahen Osten.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten BMW, FedEx, Lululemon und Nike.
Der ifo-Geschäftsklimaindex dürfte im März erneut auf niedrigem Niveau gelegen haben (Feb.: 85,5 Punkte). Anders als in den übrigen Euro-Ländern haben sich die konjunkturellen Aussichten in Deutschland zuletzt kaum aufgehellt. Die anziehende Auslandsnachfrage spricht nun aber zumindest für eine leichte Verbesserung der Geschäftserwartungen in der Industrie.
Die Michigan-Umfrage zum US-Verbrauchervertrauen für März wird zeigen, ob der Rücksetzer im Vormonat eine temporäre Schwäche war. Der anhaltend starke Arbeitsmarkt spricht für eine wieder bessere Stimmung, v.a. wenn sich der Preisanstieg wieder etwas verlangsamt haben sollte. Die Inflationserwartungen auf Sicht von 1J (Feb.: 3,0%) und 5J (Feb.: 2,9%) sollten sich kaum verändert haben.
Von der FED nimmt Bostic Stellung zu den Beschlüssen des FOMC am Mittwoch. Von der EZB sprechen Lane, Nagel und Holzmann zur Geldpolitik in Europa.
Am 18. März 1662 gründete der Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal in Paris das Pferdedroschkenunternehmen „Les carrosses à cinq sols“ und erschuf damit das erste öffentliche Personennahverkehrssystem der Welt. Fünf mit Pferdeomnibussen bediente Linien verbanden mehrere Stadtteile miteinander. Auflagen des Parlement de Paris und Tarifanhebungen führten dazu, dass das Unternehmen um 1680 seinen Betrieb einstellte.
