Der Wochenausblick auf KW 13. In der Karwoche erhält der Markt Zeit für zweite Gedanken zu den jüngsten Weichenstellungen der Notenbanken. Auf konjunktureller Seite gibt es kaum Impulse. Erst ab Wochenmitte stellen Inflationsdaten aus Europa, den USA und Japan die taubenhafte Lesart der Märzsitzungen auf die Probe. Und vor 1700 Jahren wurde die Berechnungsmethode für den jährlichen Zeitpunkt des Osterfests festgelegt.
In der Slowakei und im Senegal finden Präsidentschaftswahlen statt.
Von der FED äußert sich Bostic zur jüngsten Zinsentscheidung.
In den USA endet für Donald Trump eine Frist zur Hinterlegung von 454 Mio. USD als Sicherheitsleistung in einem New Yorker zivilrechtlichen Betrugsprozess.
In den USA werden die Auftragseingänge langlebiger Güter für Februar zeigen, ob die Verbesserung der Stimmung in der Industrie auch in den „harten“ Daten sichtbar ist. Nach dem sehr schwachen Vormonatsergebnis sollten die Aufträge wieder um etwa 1% zum Vormonat zugelegt haben (Jan.: -6,2%).
Die Notenbank in Ungarn dürfte ihren Leitzins auf ihrer Märzsitzung erneut deutlich senken (aktuell: 9%).
Mit den Daten aus Spanien, Portugal (Do.) und Frankreich (Fr.) werden die ersten nationalen Ergebnisse zur Inflation im Euro-Raum im März veröffentlicht. Die Daten könnten signalisieren, dass die monatliche Kernteuerung in der Währungsunion etwas niedriger als im Vormonat war (Feb.: 0,3%) und die Kerninflationsrate erstmals auf leicht unter 3% gesunken ist (Feb.: 3,1%). Aufwärtsrisiko besteht durch die frühe Lage des Osterfestes, welche den Preisdruck v.a. bei Pauschalreisen getrieben haben könnte. Angesichts einer geringeren Teuerung bei Energie und Nahrungsmitteln dürfte die Inflationsrate insgesamt etwas stärker gesunken sein (Feb.: 2,6%). Das Ergebnis für den Euro-Raum wird am 3. April veröffentlicht.
In Schweden dürfte die Notenbank ihre seit Oktober 2023 dauernde Zinspause fortsetzen und den Leitzins erneut unverändert halten (aktuell: 4,0%). Auch die Notenbank in Südafrika wird ihren Leitzins wohl nicht verändern (aktuell: 8,25%).
Von der EZB spricht Cipollone zum Wirtschafts- und Zinsausblick im Euro-Raum.
Im Rahmen der Berichtssaison legen in China die großen Banken ihre Ergebnisse vor.
Im Euro-Raum veröffentlicht die EZB die monetären Daten der Banken für Februar. Die Geldmenge (M3) dürfte erstmals wieder etwas deutlicher über dem Vorjahr gelegen haben (Jan.: +0,1%). Die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte dürfte aber erneut schwach ausgefallen sein und gegen eine rasche konjunkturelle Erholung sprechen.
In Japan dürfte die Inflation im März etwas niedriger ausgefallen sein. Die Daten für den Raum Tokio dürften einen Rückgang der Kernteuerung auf 2,3% zeigen (Feb.: 2,5%). Grund sind aber v.a. Basiseffekte aus dem Vorjahr. Der unterliegende Preisdruck dürfte erneut über dem Ziel der BoJ gelegen haben.
In den USA stellen die PCE-Inflationsdaten die taubenhafte Lesart der FED-Sitzung auf den Prüfstand. Die PCE-Kernteuerung dürfte um 0,3% zum Vormonat zugelegt haben und damit nur etwas langsamer als im Vormonat (Jan.: +0,4%). Zum Vorjahr sollte die Kerninflationsrate erneut bei 2,8% gelegen haben.
In den USA und Europa bleiben zahlreiche Handelsplätze feiertagsbedingt geschlossen.
Dieses Jahr fällt die Karwoche auf KW 13. Das althochdeutsche Wort „Kara“ wird mit „Wehklage“, „Trauer“ oder „Schmerz“ übersetzt. Der Ursprung der Karwoche liegt in der frühen Christenheit, wo bereits im 4. Jahrhundert in Jerusalem Pilgerreisen zu den heiligen Stätten belegt sind. Heute ist die Karwoche in vielen Kulturen weltweit ein Zeitraum religiöser Reflexion und Gemeinschaft. Die heutige Struktur der Osterferien in Deutschland hat sich erst im Laufe des 20. Jahrhunderts etabliert, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Standardisierung des Bildungswesens. Der jährliche Zeitpunkt von Karwoche und Osterfest wird nach einer Berechnungsmethode aus dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. bestimmt und basiert auf den Positionen von Sonne und Mond im Verhältnis zur Erde.