Der Wochenausblick auf KW14. Ein wichtiger Moment im Handelsstreit. Die US-Regierung wird reziproke Zölle gegen alle Handelspartner verkünden. Auf Makro-Seite stehen der US-Arbeitsmarktbericht und die Inflation im Euro-Raum im Fokus. Zinsentscheidungen stehen in Australien und Polen an und die Vorsitzenden von FED und EZB treten ans Rednerpult. Und vor 233 Jahren führte die US-Regierung den US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel ein.
In China werden die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für März zeigen, wie sich die Geschäftsaussichten der Unternehmen im Spannungsfeld fiskalischer Impulse der Regierung und den Handelsbarrieren der USA entwickelt haben. Der Index für die Dienstleister (Februar: 50,4) könnte sich dabei stärker verbessert haben als der Index für die exportorientierte Industrie (Februar: 50,2 Punkte).
In Deutschland ist die Inflationsrate im März wohl weiter gesunken und könnte erstmals wieder die 2%-Marke erreicht haben (Februar: 2,3%). Dabei dürfte die Teuerung sowohl bei Energie als auch bei Waren und Dienstleistungen nachgelassen haben.
Von der EZB sprechen Villeroy de Galhau und Panetta.
In Belgien finden landesweite Streiks gegen Budgetkürzungen und eine Rentenreform statt.
Auch im Euro-Raum ist die Inflationsrate im März in Richtung des 2%-Ziels der EZB gesunken (Februar: 2,4%). Die Kerninflationsrate dürfte auf 2,3% nachgegeben haben (Februar: 2,6%). Die EZB dürfte sich damit bestätigt sehen, die Leitzinsen im April erneut zu senken.
In den USA könnte der ISM-Index für die Industrie im März wieder unter die 50er-Marke gesunken sein (Februar: 50,3 Punkte). Die Befragung fand vor der jüngsten Zollerhöhung statt. Die Hoffnung auf heimische Impulse der Administration könnte aber durch Sorgen vor einem Anstieg der Produktionskosten überkompensiert worden sein. Darauf deuten die bereits veröffentlichten regionalen Indizes hin.
Die JOLTS-Daten werden zeigen, ob die Stellennachfrage der Unternehmen im Februar nachgelassen hat.
Von der EZB sprechen Präsidentin Lagarde und Lane.
Die Notenbank in Australien wird ihre Leitzinsen auf ihrer Aprilsitzung noch nicht weiter senken (aktuell: 4,1%).
In den USA finden Nachwahlen in Florida um zwei Sitze im Repräsentantenhaus statt.
Auch die Notenbank in Polen wird ihre Leitzinsen auf ihrer Aprilsitzung nicht verändern (aktuell: 5,75%).
Von der EZB spricht Schnabel.
In den USA wird Präsident Trump reziproke Importzölle gegen zahlreiche Handelspartner verkünden („liberation day“). Die Höhe der Zölle soll dabei sowohl die Zölle der Handelspartner als auch weitere Handelsbarrieren spiegeln. Unmittelbare Vergeltungsmaßnahmen der EU und Kanadas sind möglich.
In den USA sollte der ISM-Index für die Dienstleistungen im März sein erhöhtes Vormonatsniveau in etwa gehalten haben (Februar: 53,5 Punkte).
Die EZB veröffentlicht die Protokolle zur Zinsentscheidung im März.
Von der FED spricht Jefferson.
In den USA treten die bereits verkündeten Importzölle auf Autos in Höhe von 25% in Kraft.
Die Außenminister der NATO-Mitglieder treffen sich erstmals seit dem Amtsantritt von Trump.
In Deutschland sollte sich der industrielle Auftragseingang im Februar wieder etwas erholt haben. Im Vormonat waren die Neubestellungen überraschend stark eingebrochen (Januar: -7%).
Der US-Arbeitsmarktbericht für März dürfte erstmals die Folgen des Stellenabbaus im öffentlichen Sektor zeigen. Das Stellenplus könnte insgesamt gesunken sein (Februar: +151k). Die Unsicherheit ist aber ungewöhnlich hoch. Auch ein Rückgang der Beschäftigung ist nicht ausgeschlossen. Entscheidend ist, ob die Unsicherheit und die Entlassungswelle im öffentlichen Sektor auch Auswirkungen auf die Beschäftigungsentwicklung im privaten Sektor gehabt hat. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sprechen gegen einen starken Einbruch und für einen nur moderaten Anstieg der Arbeitslosenquote (Februar: 4,1%).
Von der FED spricht Chair Powell.
Am 2. April 1792 führten die jungen Vereinigte Staaten von Amerika mit dem Coinage Act den US-Dollar als offizielle Währung ein, basierend auf einem Dezimalsystem – ein Novum zu jener Zeit. Die Münzprägung sollte in der neu gegründeten "United States Mint" in Philadelphia erfolgen. Der Dollar wurde durch Silber und Gold gedeckt: 1 Dollar entsprach exakt 371,25 Grains Silber. Alexander Hamilton, der damalige Finanzminister, hatte die Idee eines stabilen Währungssystems maßgeblich vorangetrieben. Einer Anekdote zufolge war es George Washington persönlich, der einige der allerersten Münzen – sogenannte „Half Dimes“ – eigenhändig an Würdenträger verteilte, um Vertrauen in die neue Währung zu schaffen.