Der Wochenausblick auf KW 19. Nach den zahlreichen Mikro- und Makroimpulsen in der Vorwoche könnte das Marktgeschehen etwas ruhiger werden. Die Märzdaten zur Industrie in Deutschland könnten die jüngste Konjunktureuphorie etwas dämpfen. In China bleibt die Erholungsbewegung ebenfalls wenig dynamisch. Geldpolitisch versprechen die Sitzungen von BoE, Riksbank und RBA zumindest etwas Spannung. Auf Unternehmensseite berichten u.a. Airbnb, Walt Disney und Shopify ihre Q1-Ergebnisse. Und vor 138 Jahren erfand der Drogist John Pemberton die Formel für eines der erfolgreichsten Produkte aller Zeiten.
Chinas Staatschef Xi kommt zu einem Europabesuch nach Frankreich, Serbien und Ungarn.
Beim ersten Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway nach dem Tod von Charlie Munger steht u.a. die Nachfolgeregelung im Fokus.
Die FED veröffentlicht die Q1-Ergebnisse zu den Kreditkonditionen der US-Banken (SLOOS).
Vom FOMC ordnen Williams und Barkin ihre Entscheidungen im Mai und die Reaktion der Märkte ein.
Q1-Berichtssaison: Palantir.
In Deutschland werden die Märzdaten zur Industrie zeigen, wie stark die Erholung der Industrie in den ersten beiden Monaten des Jahres durch Sonderfaktoren überzeichnet war. Die Exporte sollten zwar von einer stärkeren Nachfrage aus dem Euro-Raum und den USA profitiert haben und moderat gestiegen sein (Feb.: -2%). Und auch der Auftragseingang könnte etwas zugelegt haben (Feb.: +0,2%). Die Industrieproduktion dürfte allerdings wieder gesunken sein (Feb.: +2,1%). Das deutliche Plus in den beiden Vormonaten war durch saisonale Sondereffekte (milde Witterung) bei der Bauproduktion sowie eine Erholung in den energieintensiven Bereichen wohl erheblich überzeichnet.
In Russland tritt Präsident Putin seine fünfte Amtszeit an.
Die Notenbank in Australien (RBA) wird auf ihrer Maisitzung den Leitzins weiter unverändert halten (aktuell: 4,35%). Nach den taubenhaften Signalen auf der letzten Sitzung dürfte die RBA ihren Inflationsausblick aber wieder anheben, da die Preisdaten zuletzt unerwartet hoch ausgefallen sind.
Von der FED äußert sich Kashkari zur US-Geldpolitik.
Q1-Berichtssaison: BP, Datadog, Deutsche Post, Electronic Arts, Occidental Petroleum, Rockwell Automation, Siemens Healthineers, UBS, Walt Disney
Die Notenbank in Schweden (Riksbank) könnte auf ihrer Maisitzung ihren Leitzins erstmals wieder senken (aktuell: 4,0%). Die Notenbank in Brasilien dürfte dagegen bereits ihre 7. Zinssenkung beschließen (aktuell: 10,75%).
Von der FED spricht Cook und von der EZB äußert sich Wunsch zur Geldpolitik.
Q1-Berichtssaison: Airbnb, Amadeus, BMW, Emerson Electric, Shopify, Toyota, Trade Desk, Uber.
In China werden die Daten zum Außenhandel zeigen, inwiefern sich die Erholung der globalen Konjunktur im April fortgesetzt hat. Nach dem Rücksetzer im März sollten die Exporte wieder deutlich über den Vorjahreswert gestiegen sein (März: -7,5%). Auch die Importe sollten etwas zugelegt haben (März: -1,9%). Dagegen dürfte der Kreditimpuls im April erneut unter der Nulllinie gelegen haben. Allerdings dürfte sich die Kreditdynamik zumindest nicht weiter verlangsamt haben.
Die Bank of England wird auf ihrer Maisitzung ihren Leitzins unverändert bei 5,25% halten. Allerdings könnte eine etwas größere Minderheit an Mitgliedern für eine Senkung votieren und so ein klares Signal für einen ersten Schritt im Juni liefern.
Weitere Zinsentscheidungen kommen von den Notenbanken aus Polen, Mexiko und Peru.
Vom EZB-Rat äußern sich Vizepräsident de Guindos und Cipolline.
Q1-Berichtssaison: SoftBank.
Im Iran findet die zweite Runde der Parlamentswahl statt.
In den USA wird das Michigan-Verbrauchervertrauen für Mai zeigen, ob sich die Stimmung der Haushalte nach dem Rücksetzer im Vormonat wieder erholt hat (April: 77,2 Punkte). Wichtiger für die FED ist allerdings, ob sich die Inflationserwartungen verschoben haben.
Die EZB veröffentlicht die Protokolle zur Aprilsitzung.
Von der FED spricht Goolsbee.
Q1-Berichtssaison: Brookfield
Am 8.5. 1886 verkaufte der Drogist John Pemberton in Atlanta erstmals ein von ihm entwickeltes Mittel gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit, das später als Coca-Cola bekannt wurde. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs hatte er in der Schlacht um Columbus (1865) eine Brustverwundung durch einen Säbelhieb erlitten und daraufhin eine Morphinsucht entwickelt. Deshalb begann er morphinfreie Mixturen zu entwickeln und sich für die Cocapflanze zu interessieren. Bis ins Jahr 1887 experimentierte Pemberton an der Coca-Cola-Formel, bis sie schließlich in seinen Augen einigermaßen perfekt war. Am 6. Juni 1887 ließ er sich sein Getränk patentrechtlich schützen, am 28. Juni wurde dieser Antrag offiziell bestätigt. Kurz vor dem Tod des Erfinders erwarb der Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler für 2.300 US-Dollar die Rechte an Coca-Cola und gründete 1892 The Coca-Cola Company.