Der Wochenausblick auf KW 7. Highlight ist die Inflation in den USA für Januar (CPI). Auch der Einzelhandelsumsatz birgt Impulspotenzial. Aus Europa kommt wenig Neues. Die Berichtssaison wird zeigen, wie stark die Umsätze u.a. bei Airbus, Airbnb und Coca Cola ausgefallen sind. Und vor 28 Jahren verlor erstmals ein amtierender Schachweltmeister eine Partie gegen einen Schachcomputer (KI).
Zu Wochenbeginn geben u.a. Lane (EZB), Kashkari (FED) und Gouverneur Bailey (BoE) mit Redebeiträgen neue Impulse in der Zinsdiskussion.
In Deutschland dürfte der ZEW-Index zur Konjunkturstimmung der Investoren im Februar bereits den 7. Monat in Folge auf etwa 20 Punkte zugelegt haben (Jan.: 15,2 Punkte). Die Entwicklung unterstreicht die bemerkenswerte Divergenz zwischen pessimistischer gesellschaftlicher Atmosphäre und Optimismus an den Finanzmärkten.
In den USA dürften die Verbraucherpreise (CPI) im Januar um 0,2% gestiegen sein und damit etwas langsamer als im Vormonat. Bremsend wirkte neben den niedrigeren Energiepreisen wohl auch die Stagnation bei den Gebrauchtwagenpreisen. Die jährliche Inflationsrate lag damit wohl bei etwa 3% (Dez.: 3,4%). Die Kernteuerung dürfte erneut um 0,3% zugelegt haben und die Kerninflationsrate damit auf 3,7% gesunken sein (Dez.: 3,9%). Im Fokus steht, ob sich der zuletzt überraschend starke Anstieg der Löhne in den Preisen für Dienstleistungen spiegelt. Solange dies nicht der Fall ist, dürften die Daten der FED und dem Markt kein klares neues Zinssignal liefern.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a.: AIG, Airbnb, Biogen, Coca Cola, Moody’s und Datadog.
Von der FED sprechen Goolsbee und Barr, von der EZB äußern sich de Guindos und Vujcic.
In Indonesien findet die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Der amtierende Präsident Joko Widodo darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Die Favoriten auf die Nachfolge stammen aus dem Regierungslager. Deshalb stehen die Zeichen auf Kontinuität.
Vertreter der NATO und der Ukraine diskutieren im Rahmen des Ramstein Formats über die Unterstützung im Abwehrkrieg gegen Russland.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a.: Cisco, Kraft und Occidental
In Japan ist das BIP-Wachstum im vierten Quartal – nach dem Rückgang im Vorquartal (Q3: -0,7%) – wohl wieder positiv ausgefallen. Privater Konsum und Investitionen sollten sich etwas erholt haben und der Außenhandel dürfte weniger stark gebremst haben. Für das Gesamtjahr 2023 dürfte damit ein Wachstum von etwa 2% vermeldet werden. Die Daten könnten die Erwartungen in Richtung baldiger Zinswende wieder etwas stärken. In UK dürfte die Wirtschaftsleistung dagegen das zweite Quartal in Folge leicht gesunken sein und die Definition einer „technischen Rezession“ damit erfüllen.
In den USA dürften die Einzelhandelsumsätze im Januar – nach dem überraschend starken Ergebnis zum Jahresende (Dez.: +0,6%) – nur moderat gestiegen sein. Neben der saisonal üblichen Kaufzurückhaltung zu Jahresbeginn hat die schwache Automobilnachfrage und die ungünstige Witterung den Umsatz im stationären Handel wohl gebremst. Die Outperformance des Online-Handels könnte weiter gestiegen sein. Insgesamt dürften die Daten die Robustheit des US-Konsums erneut unterstreichen.
Mit Bostic (FED) undLane (EZB) äußern sich weitere Notenbanker zur Geldpolitik.
In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a.: Airbus, Deere, Legrand, Relx und Trade Desk.
In den USA dürften die Januardaten zu den Baugenehmigungen und Baubeginnen unterstreichen, dass der Markt für Wohnimmobilien deutlich robuster ist als der Markt für Gewerbeimmobilien, und die Stabilisierung der Zinskonditionen das Abwärtsrisiko begrenzt.
Die Daten zum Michigan-Verbrauchervertrauen geben Einblick, ob sich die Stabilisierung der Inflationserwartungen für die kommenden 12 Monate und auf Sicht von 5 bis 10 Jahren im Februar fortgesetzt hat (Jan.: je 2,9%). Der leichte Anstieg der Benzinpreise könnte die kurzfristigen Erwartungen etwas angeschoben haben.
Zum Wochenschluss sprechen Daly (FED) und Schnabel (EZB) zur Geldpolitik.
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz sprechen zahlreiche Staats- und Regierungschefs zur geopolitischen Lage. Neben den Vertretern aus Deutschland, Frankreich, USA und Israel steht eine Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Raum.
Mensch vs. Maschine: Am 10. Februar 1996 verlor erstmals ein amtierender Schachweltmeister unter Wettkampfbedingungen eine Partie gegen einen Schachcomputer. Garri Kasparow zog gegen den von IBM entwickelten Deep Blue den Kürzeren. Über alle Begegnungen betrachtet ging Kasparow noch mit 4:2 als Sieger hervor. Bereits ein Jahr später behielt Deep Blue dann die Oberhand.