23.02.2024

Der Wochenausblick auf KW 9

Der Wochenausblick auf KW 9. Die Inflationsdaten für Januar aus den USA und Februar aus Europa dürften zeigen, dass der Preisdruck noch nicht mit den 2%-Zielen vereinbar ist und könnten die Zinssenkungserwartungen weiter dämpfen. In China setzt sich die langsame Verbesserung der Konjunkturdaten wohl fort. Auf Unternehmensseite berichten u.a. Berkshire Hathaway, Agilent und Salesforce zum vierten Quartal. Und vor 227 Jahren brach erstmals eine große Notenbank ihr Versprechen einer Golddeckung der Währung. 


Samstag

Auf politischer Seite

Bei den Vorwahlen der US-Republikaner im Bundesstaat South Carolina dürfte Trump erneut gegenüber Haley vorne liegen.

In Weißrussland finden Parlamentswahlen statt.

 

Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet Berkshire Hathaway seine Ergebnisse.


Montag

Auf geldpolitischer Seite

Von der EZB sprechen Stournaras und Vujcic zum geldpolitischen Ausblick.

 

Auf Unternehmensseite

Amazon wird in den Dow Jones Index aufgenommen und ersetzt Walgreens Boots.


Dienstag

Auf konjunktureller Seite

In den USA sind die Auftragseingänge langlebiger Güter im Januar wohl gesunken. Belastet haben dürfte vor allem ein deutlicher Rückgang der PKW-Bestellungen. Ohne diese war die Entwicklung wohl in etwa unverändert.  

 
Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a. Agilent und Straumann.


Mittwoch

Auf geldpolitischer Seite

Die Notenbank in Neuseeland wird ihren Leitzins auf ihrer Februarsitzung wohl erneut unverändert halten (aktuell: 5,5%).

Von der FED sprechen Bostic, Collins und Williams zum Zinsausblick.   

  

Auf politischer Seite

In Sao Paulo treffen sich die G20 Finanzminister/-innen und Vorsitzenden der Notenbanken.

 

Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichten u.a. Baidu und Salesforce.


Donnerstag

Auf konjunktureller Seite

In Deutschland dürfte die Inflationsrate im Februar weiter auf nur noch 2,5% gesunken sein (Jan.: 2,9%). Der Rückgang der Jahresrate ist vor allem durch das hohe Niveau der Preise im Februar 2023 zu erklären. Zum Vormonat dürften die Verbraucherpreise dagegen spürbar um etwa 0,4% gestiegen sein.

Auch in den USA dürften die PCE-Inflationsdaten bestätigen, dass der Preisdruck im Januar über dem mit dem 2%-Ziel vereinbaren Bereich gelegen hat. Nach den überraschend kräftigen Anstiegen von CPI und PPI ist für die aus Sicht der FED besonders relevante PCE-Kerninflation ein Anstieg um 0,4% zum Vormonat zu erwarten. Wie in Deutschland überzeichnen aber auch hier Sonderfaktoren die monatliche Bewegung.        

 

Auf geldpolitischer Seite

Von der FED sprechen Goolsbee, Bostic und Mester.

 

Auf politischer Seite

In Russland hält Präsident Putin seine jährliche Rede vor dem Parlament.

 

Auf Unternehmensseite

In der Berichtssaison zum vierten Quartal berichtet u.a. Dell.


Freitag

Auf konjunktureller Seite

In China sollte sich die Verbesserung der Konjunkturdaten im Februar fortgesetzt haben. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für die Industrie (Jan.: 49,2 Punkte) und die Dienstleistungen (Jan.: 50,7) dürften weiter leicht gestiegen sein. Vor allem in der Industrie könnten die erneuten Lockerungen der Geldpolitik die Stimmung aufgehellt haben.

Auch im Euro-Raum dürfte die Inflationsrate im Februar weiter gesunken sein (Jan.: 2,8%). Die Kerninflationsrate könnte sogar erstmals wieder unter 3% liegen (Jan.: 3,3%). Zum Vormonat dürften die Preise aber in vielen Kategorien spürbar zugelegt haben.

In den USA dürfte der ISM-Index für die Industrie seine Erholungsbewegung im Februar fortgesetzt haben und könnte erstmals wieder auf die Expansionsschwelle von 50 Punkten klettern (Jan.: 49,1).

 

Auf geldpolitischer Seite

Von der EZB spricht Holzmann. Von der FED äußern sich Bostic und Daly.

 

Auf politischer Seite

In den USA stimmt der Kongress über Haushaltsgesetzte ab. Zur Motivation steht bei einem Scheitern (wieder einmal) ein Government Shutdown im Raum.


KW 9 in historischer Perspektive

Am 26. Februar 1797 wurde die gut 100 Jahre zuvor gegründete Bank of England erstmals von ihrer Verpflichtung befreit, staatliche Banknoten gegen Gold einzutauschen (Bank Restriction Act). Hintergrund war der starke Anstieg der staatlichen Ausgaben und damit der vom Staat in Umlauf gebrachten Geldmenge zur Finanzierung des Kriegs gegen Frankreich und der gleichzeitige starke Rückgang der eigenen Goldreserven. Die Abkehr von der Goldbindung wurde 1821 wieder rückgängig gemacht. 


Unsere Autoren

Dr. Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Chefvolkswirt

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