Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft ist im Juni um 2,5 auf 50,3 Punkte gesunken. Dabei hat sich die Stimmung in der Industrie von bereits niedrigem Niveau weiter eingetrübt (-1,2 auf 43,6 Punkte). Zwar haben sich die Materialengpässe weiter abgebaut und die Lieferketten entspannt. Infolgedessen sind auch die Einkaufs- und Verkaufspreise zum Vormonat gesunken. Gleichzeitig hat sich aber auch die Nachfrage aus dem In- und Ausland weiter verlangsamt. Erstmals zeigen sich im Juni aber auch Bremsspuren der geldpolitischen Straffung im Dienstleistungssektor. Hier ist der Einkaufsmanagerindex von 55,1 auf 52,4 Punkte gesunken. Die Unternehmen haben ihre Verkaufspreise zwar weiter angehoben, auch weil die Lohnkosten bis zuletzt spürbar zugelegt haben. Der Preisdruck hat aber auch im Dienstleistungssektor insgesamt etwas nachgelassen.
Aussichten für Anleger
Die heutigen PMI-Daten unterstreichen, dass die Euro-Wirtschaft im Sommerhalbjahr weiter leicht schrumpfen dürfte. Der noch zu hohe Kosten- und Preisdruck im Dienstleistungsbereich lässt erwarten, dass die EZB dennoch vorerst an ihrem Plan weiterer Zinsanhebungen festhalten wird. Damit bleiben die konjunkturellen Absturzrisiken in Europa höher als in den USA. Vor allem muss in zyklischen und zinssensitiven Wirtschaftsbereichen mit weiteren Kollateralschäden der monetären Straffung gerechnet werden.