In den USA haben die Haushalte ihre Konsumnachfrage im Dezember verringert. Die Umsätze im Einzelhandel sind zum Vormonat um 1,1% gesunken. Nur zu einem kleinen Teil ist die Entwicklung mit Preisrückgängen zu erklären. Denn auch in realer Rechnung stand ein deutliches Minus zu Buche. Die Daten signalisieren, dass dem US-Konsum schrittweise die Luft ausgeht. Die FED dürfte sich in ihrem Kurs bestätigt sehen, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
Die Umsätze im Einzelhandel sind im Dezember um 1,1% zum Vormonat gesunken (saisonbereinigt) und lagen damit noch 6% über Vorjahr. Verantwortlich für das überraschend schwache Ergebnis waren zum einen ein deutlicher Rückgang der Energiepreise, der die Tankstellenumsätze belastet hat. Zum anderen haben aber auch in fast allen anderen Kategorien inklusive dem Online-Handel die Umsätze nachgelassen, wenn auch weniger stark. Auch in realer Rechnung haben die US-Haushalte im Dezember rund 1% weniger konsumiert, d.h. die Einkaufswagen waren tatsächlich weniger gefüllt.
Zwar war die Entwicklung von Beschäftigung und Löhnen bis zuletzt deutlich aufwärtsgerichtet und der Rückgang der Inflation wirkt sich positiv auf die Kaufkraft aus. Die Liquiditätspolster sind aber nicht mehr so üppig und die Nachholeffekte nach der COVID-Pandemie – die den US-Konsum seit Frühjahr 2021 stark angeschoben haben – damit wohl Großteils aufgezehrt. Auch hat die Inanspruchnahme von Konsumkrediten im Dezember nachgelassen, wohl auch da die Zinsen deutlich weniger attraktiv sind als noch vor einigen Monaten. Zwar bleibt eine Konsumrezession auch nach den heutigen Daten wenig wahrscheinlich. Die Verlangsamung dürfte sich aber fortsetzen. Für die FED sind das gute Nachrichten. Sie scheint auf Kurs, ein Soft Landing der US-Wirtschaft tatsächlich zu erreichen.