Der Phaidros Funds Conservative konnte von der guten Marktentwicklung überdurchschnittlich profitieren. Wir sind mit einer Aktienquote von 28% in das Jahr 2023 gestartet und hielten diese über die vergangenen 12 Monate nahe der Höchstgrenze von 30%. Die im Krisenjahr 2022 aufgebaute Liquidität reinvestierten wir im Verlauf der ersten Jahreshälfte in Anleihen und seit Juni war der Fonds nahezu voll investiert. Die Anleihenquote haben wir von 57% zu Jahresbeginn auf etwa 63% erhöht.
Der Fonds nahm im Jahr 2023 eine ausgezeichnete Entwicklung. Die Wertentwicklung lag, je nach Anteilsklasse, zwischen 14,6% und 14,1%. Damit hat sich der Fonds deutlich besser geschlagen als der Performance-Vergleichsindex bestehend aus 25% MSCI World NR EUR und 75% Bloomberg Euro Agg Bond TR EUR, der das Jahr mit einer Performance von 10,2% abschloss. Zum Jahresende 2023 lag die 3-Jahres-Performance des Fonds* bei 1,5% p.a. und die 5-Jahres-Performance bei 4,8% p.a. Das Fondsvolumen betrug zum Jahresende 56 Mio. Euro.
Insbesondere der Ausbau der Aktiengewichtung in wachstumsstarke Technologieunternehmen in der ersten Jahreshälfte machte sich bezahlt. In Erwartung einer konjunkturellen Abschwächung, einer Stabilisierung des Zinsniveaus sowie in Anbetracht der im Vorjahr erfolgten Bewertungsanpassung dieses Aktiensegments erhöhten wir somit wieder den Anteil der „Herausforderer“.
Den größten Performancebeitrag lieferten die Aktien von Amazon, Microsoft, Palo Alto Networks, Salesforce und Alphabet (Google). Teilweise war dies einer „normalen“ Erholung nach der übertriebenen Korrektur einzelner Aktien im Jahr 2022 geschuldet. Zusätzlich wurden diese Unternehmen jedoch von den im Rückblick geschilderten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz beflügelt. Die Technologie wurde mit dem Start von ChatGPT für die breite Öffentlichkeit zugänglich, wodurch der potenzielle Nutzen dieser Technologie für jedermann offensichtlich geworden ist. Die gute Wertentwicklung des Fonds ist aber nicht nur den Technologieaktien zuzuschreiben, auch das Pharmaunternehmen Eli Lilly lieferte wieder einen signifikanten Performancebeitrag. Ebenfalls sehr positiv entwickelten sich die beiden im Laufe des Jahres neu in das Portfolio aufgenommenen Aktien von Vonovia und CrowdStrike. Die „Stabilitätsanker“ blieben in diesem Jahr dagegen etwas zurück. Das gestiegene Zinsniveau und die sich neuer Beliebtheit erfreuenden Anlagealternativen am Geldmarkt erzeugten Gegenwind für defensive „Qualitätsaktien“. Hier erwarten wir für das nächste Jahr mit stabileren Zinsen wieder eine bessere Kursentwicklung. Die Aktien von Nestlé, Johnson & Johnson und Walmart sind hier zu nennen, welche im Jahr 2023 weitgehend seitwärts handelten.
Auch die Anleihen im Fonds entwickelten sich nach dem schmerzhaften Verlauf des Vorjahres sehr gut. Im ersten Quartal verzeichneten vor allem hochverzinsliche Unternehmensanleihen Kursgewinne, während Staatsanleihen noch unter den steigenden Zinsen litten. Die Kurserholung bei vielen High Yield-Anleihen und das gestiegene Zinsniveau nutzten wir, um den Anleihenteil des Fonds im Jahresverlauf defensiver aufzustellen. Seit April nahmen wir vermehrt Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus dem Ratingbereich A und besser in das Portfolio auf. Der High Yield-Anteil im Anleihensegment sank im Verlauf des Jahres von 38% auf etwa 16%.
Auf Einzeltitelebene lieferten Unternehmensanleihen den größten Performancebeitrag. Die Softbank ließ die Turbulenzen der letzten Jahre hinter sich und senkte mit einigen Beteiligungsverkäufen ihre Verschuldung deutlich, was zu einem nennenswerten Kursanstieg der Anleihen führte. Die Geschäftsentwicklung der beiden Autozulieferer Forvia und ZF war im Jahr 2023 sehr stabil und die Verschuldung wurde wie angekündigt reduziert. Dies spiegelte sich auch positiv in den Anleihekursen wider. Nachranganleihen der Banken (AT1) überzeugten trotz der Aufregung um die Zwangsübernahme der Credit Suisse. Bei den Staatsanleihen stach die Anleihe der European Investment Bank (in polnischem Zloty) hervor. Nach Verwerfungen im Jahr 2022 durch den Russland-Ukraine-Krieg sanken in Polen zuletzt Inflation und Zinsen wieder deutlich, was der Anleihe deutliche Kursgewinne bescherte. Zusätzliche Gewinne entstanden durch einen festeren Wechselkurs des Zloty gegenüber dem Euro. Die langlaufenden Bundesanleihen und US-Staatsanleihen unterstützten ebenfalls die Gesamtperformance des Fonds. Neben ihrem stabilisierenden Charakter profitierten sie dabei durch den Zinsrückgang im vierten Quartal.
Die schmerzhaften Verluste aus dem Vorjahr hat der Fonds damit weitgehend aufgeholt. Die Nullzinsphase liegt hinter uns und mit Anleihen höchster Bonität ist wieder Geld zu verdienen. Im Krisenfall können sie auch wieder als Puffer gegenüber etwaigen Verlusten am Aktienmarkt dienen und somit ihre ursprüngliche stabilisierende Rolle im Mischfonds einnehmen. Zusätzlicher geldpolitischer Gegenwind ist in Anbetracht der Inflationsentwicklung aktuell nicht zu erwarten. Die Aktienmärkte sind insgesamt zwar wieder ambitionierter bewertet, dennoch finden wir genügend spannende Unternehmen mit Rendite- und Wachstumspotenzial.